Differenzialrechnung.
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Differenzialrechnung.
der kleiner wird als das zweite Glied
selbst, oder wenn man diese Summen
in den beiden Reihen mit R und R 1 be
zeichnet, dafs
8 2 y A x®
öx* * 1^2
D 2 y Ax 2
>R
0 X 2
Nun hat man
1 • 2
> R’ ist.
Y + A y- Y + ^'f^2 + R
und Y~/Sy=Y + ^‘^- 2 + R’
In beiden Ausdrücken ist nun das zweite
Glied additiv. Nimmt also das zweite
Differenzial für den Werth X der Urva-
riablen, für welchen das erste Differen
zial = 0 geworden ist, einen bestimmten
additiven oder subtractiven Werth an,
so sind beide zweiten Glieder entweder
zugleich additiv oder zugleich subtractiv.
Für den ersten Fall ist
Y + /Sy> y
und F — Ay > F
Für den zweiten Fall ist
Y + /Sy< y
und Y—/Sy<y
In dem ersten Fall ist also Y ein Mi
nimum, in dem zweiten Fall ein Maxi
mum der Function.
4. Wird für denselben Werth X der
Urveränderlichen, für welchen das erste
Differenzial der Function = 0 geworden
ist, auch das zweite Differenzial =0, so
ändern sich die Reihen in die folgenden
Y'+Ay=Y +
y — A y = y —
0 3 ?/
0X 3
0 3 ?/
0X 3
A« 3 , 0^2/ Ax 4
"(3Y + 0x 4 ‘ (4)' +
Ax 3 ^y Ax 4 _
Wo* 4 ’ (4) ‘
Diese Reihen sind also der Form nach Differenzial einen bestimmten positiven
dieselben wie die ersten beiden, und folg- oder negativen Werth annimmt; wird da-
lich existirt kein Maximum und kein Mi- gegen dieses dritte Differenzial = 0, so
nimum der Function, wenn das dritte erhält man die Reihen
und
Y + /Sy = Y +
0 4 /7 .
öx 4
Y-/Sy= F +
aJ ^Ö.x 4
Ax 4 d^y' Ax 3
(4) 0x 5 (5)
Ax 4 0 5 y Ax 5
(4^ 0x 5 (5)
und man erhält wie vorhin für y’ ein
Maximum Y bei dem Werth X der Ur-
veränderlichen, wenn einen bestimm
ten subtractiven Werth und ein Mini
mum y, wenn ^ einen bestimmten ad-
’ 0X 4
ditiven Werth annimmt.
Setzt man diese Schlüsse weiter fort,
so ersieht man aus den bisherigen Un
tersuchungen ;
Erstens, dafs von der Function y nur
ein Maximum und ein Minimum existi-
ren kann für denjenigen Werth X der
Urvariablen X, für welchen das erste Dif-
0 V
ferenzial der Function =0 wird,
ox
Zweitens: Setzt man diesen Werth X
in die höheren Differenziale und dasje
nige Differenzial, welches zuerst einen
bestimmten Werth annimmt, ist ein D.
gerader Ordnung, so ist der Werth der
Function für den Werth X der Urver
änderlichen ein Maximum, wenn das hö
here D. subtractiv ist, ein Minimum,
wenn das höhere D. additiv ist.
Drittens: Ist dasjenige höhere D., wel
ches zuerst einen bestimmten Werth an
nimmt, von ungrader Ordnung, so existirt
für die Function y weder ein Maximum
noch ein Minimum, weder für x = X
noch für irgend einen anderen Werth
der Urvariabeln.
5. Aus der Entwickelung der Regeln
zur Erkennung der Maxima und Minima
ersieht man, dafs immer nur die abso
luten Werthe entscheiden, dafs also jede
Gröfse, die auf ein Maximum oder Mi
nimum zu untersuchen ist, als positive
Gröfse gedacht werden mufs. Ist aber
eine solche Gröfse der Lage nach nega
tiv oder der Zahl nach subtractiv, so
mufs ihr, damit sie an sich gröfser werde,
etwas Negatives oder Subtractives zuge
setzt werden; eben so mufs von ihr etwas