Compensation.
40 Compensation.
Fig. 306. Stange ab ist der eiserne
Rahmen cdef befestigt und
in diesem befindet sich ein
Glas e/gli, welches bis ik
mit Quecksilber gefüllt ist.
Nahe derMitte p der Queck-
silberhühe liegt d. Schwin
gungspunkt des Pendels
und die Pendellänge ist
ap — l.
Die Ausdehnung des Ei
sens geschieht von oben
nach unten, die des Queck
silbers von unten nach
oben, indem es in dem
Gefäfs aufsteigt. Der Aus-
dehnungs-Coefficient des Eisens ist im
Mittel 0,00117; der des Quecksilbers 0,018;
mithin hat man für vollkommene C.
117-/= 1800 /-
2
woraus
Beim Secundenpendel ist l — 38 Zoll, folg
lich die Höhe fh des Quecksilbers 4,94
beinahe 5 Zoll, die Länge von a bis ef
= 404 Zoll.
Andere Compensationsweisen bei Pen
deln, durch Biegung von Federn, durch
Hebelwerk werden hier übergangen.
3. Die C. bei Taschenchronometern ge
schieht ebenfalls auf verschiedene Weise;
das Princip dabei ist ähnlich dem beim
Pendel. Die Kraft der Spirale g Fig. 298,
welche die Unruhe in abwechselnde Hin-
und Herbewegung versetzt, mufs mit dem
Trägheitsmoment des Schwungringes f in
Fig. 307.
zu vermehren, und dies geschieht nach
Fig. 306, dafs unabhängig von der Spirale g
Fig. 298 auf der Oberfläche odereinem Stege
der Unruhe 2 Metallfedern in a, a befe
stigt werden, die bei Vermehrung der
Wärme nach dem Mittelpunkt c hin sich
krümmen, die an deren Endpunkten be
findlichen Gewichte p, p also dem Mit
telpunkt c näher führen, und somit das
Trägheitsmoment vermindern, während
bei verminderter Wärme die Federn vom
Mittelpunkt c sich entfernen, und das
Trägheitsmoment vermehren.
Die Federn sind nämlich aus Platten
gewalzt, die aus 2 verschiedenen Metal
len z B. aus Stahl- und Messing- oder
aus Platin- und Goldplatten zusammen-
gelöthet sind, und während des Walzens
bis zur äüfsersten Schwäche immer aus
2 verschiedenen Metallblättchen bestehen
bleiben. Nun werden Streifen in der er
forderlichen Länge ap in der Art gekrümmt,
dafs das Metall der gröfseren Ausdehnungs
fähigkeit, also Messing oder Gold die con
vexe Seite, das Metall der geringeren
Ausdehnung, also Stahl oder Platin, aber
die concave Seite bildet.
Bei vermehrter Luftwärme dehnt sich
also die convexe Seite der Feder mehr
aus als die concave, und das convex lie
gende Metall veranlafst damit gewaltsam
die gröfsere Verkrümmung der I'eder,
während bei verminderter Luftwärme das
convex liegende Metall sich stärker zu
sammenzieht als das concav befindliche,
und die Verflachung der Feder hervorbringt.
Eine zweite Compensationsweise geschieht
wie beim Pendel mit Quecksilber und nach
demselben Princip der Verminderung oder
Vermehrung cles Trägheitsmoments wie
bei der erst gedachten C. nach Fig. 307.
A ist der Steg; E, E sind 2 Capillaritäts-
röhren, in welchen das Quecksilber bei
vermehrter Luftwärme nach dem Mittel
Fig. 308.
einem ganz bestimmten Verhältnifs sein;
bleibt dies constant, so bleiben auch die
Schwingungen gleichzeitig. Bei Verlän
gerung und Verkürzung der Spirale g
durch Wärme-Einflufs wird die Kraft ge
ringer und gröfser. Im ersten Fall ist
also das Trägheitsmoment des Schwung
ringes f zu vermindern, im zweiten Fall