Raumlehre.
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Raumlehre.
I
Fig. 98.
(Fig. 98) die gegebenen Dreiecke, und
zwar AB = DE, AC=DF, Winkel C=F.
So kann man jedenfalls DEF so auf
ABC legen, dass die Winkel C und F
zusammenfallen, es wird dann Punkt D
in A und Punkt E entweder in B selbst,
wo dann die Dreiecke congruent sind,
oder auf die nöthigen Falls zu verlän
gernde Seite BC fallen. Man kann aber
annehmen, dass immer, wenn die Drei
ecke nicht congruent sind, E zwischen
B und C fällt, denn tritt dies nicht ein,
so kann man Dreieck ABC auf DEF
legen, und wird dann B zwischen E und
F fallen, also die ganze Betrachtung ist
dann mit Vertauschung der Dreiecke
noch anwendbar. Falle somit Punkt E
in G, so wäre Dreieck AGC'FL DEF,
also AG — DE — AB, Mithin im gleich
schenkligen Dreiecke ABG Winkel
ABG-AGB, also ABG+AGC=2B. und
da AGC— DEF ist, auch
ABE + DEF=.2R,
womit unser Satz bewiesen ist.
Da von drei Winkeln nicht jeder den
andern zu zwei rechten ergänzen kann,
so hat man auch den Satz:
Lehrsatz 14. „Wenn in drei Drei
ecken immer 2 Seiten und der Gegen
winkel der einen entsprechend gleich
sind, so sind wenigstens zwei der Drei
ecke congruent.“
Wenn sich ferner zwei Winkel zu zwei
Rechten ergänzen, so sind entweder beide
Rechten, oder der eine grösser, der andere
kleiner als ein solcher.
Im ersteren Falle sind unsere Dreiecke
congruent, da dann ausser den Seiten
noch zwei Winkel gleich sind (Lehrsatz 2).
Man kann also dem Lehrsatz 13. auch
die Form geben:
Lehrsatz 15. „Zwei Dreiecke sind
congruent, wenn in ihnen entsprechend
zwei Seiten und der Gegenwinkel der
einen gleich sind, der Gegenwinkel der
andern, aber bei beiden entweder gleich
zeitig spitz, gleichzeitig recht, oder gleich
zeitig stumpf ist.“
Indess ist an diesen Congruenzsatz
noch eine wichtige Bemerkung zu knüpfen,
welche noch einige Vorbereitung nöthig
macht.
VI. Lehrsätze. Es beziehen sich
diese Satze auf die Ungleichheit der
Seiten und Winkel.
Lehrsatz 16. „Wenn in einem
Dreiecke zwei Seiten ungleich sind, so
ist derjenige von ihren Gegenwinkeln
der grössere, welcher der grösseren Seite
gegenüberliegt.“
Beweis. Sei (Fig. 99) ABC das ge
Fig. 99.
gebene Dreieck, und AB grösser als BC,
so soll bewiesen werden, dass auch der
Gegenwinkel von AB, nämlich C grösser
ist als A, der Gegenwinkel von BCA.
Man schneide von AB Stück BD — BC
ab, und ziehe DC, so ist in dem gleich
schenkligen Dreiecke BDC Winkel BDC
gleich BCD, also jedenfalls BCA oder C
grösser als BDC. Letzterer Winkel aber
ist Aussenwinkel von Dreieck ADC, also
gleich den Winkeln DAC und DCA zu
sammen, also grösser als DAC oder A\
es muss also um so mehr C grösser als
A sein, was zu beweisen war. — Dieser
Lehrsatz ist einer Umkehrung fähig, d. h.:
Lehrsatz 17. „Wenn in einem
Dreiecke zwei Winkel ungleich sind, so
ist diejenige ihrer Gegenseiten die Grös
sere, welche dem grösseren Winkel ge
genüberliegt.“
Beweis. Sei (Fig. 99) Winkel C
grösser als A, so soll auch AB grösser
als BC sein. Sei letzteres nicht der
Fall, so wäre entweder AB = BC, in wel
chem Falle das Dreieck gleichschenklig,
also Winkel A — C sein müsste, was
der Voraussetzung widerspricht, oder es
müsste BC grösser als AB sein, in wel
chem Falle nach dem vorigen Satze auch
Winkel A>C wäre. Es bleibt also nur
die unserm Satze entsprechende Mög
lichkeit, dass AB grösser als BC ist.
Scholion. Da in einem rechtwink
ligen oder stumpfwinkligen Dreieck jeden
falls der rechte, bezüglich stumpfe Winkel
der grösseste im Dreieck so ist, so muss
auch die demselben gegenüberliegende
Seite die grösseste im Dreiecke sein.
Definitionen. Im rechtwinkligen
Dreiecke wird die dem rechten Winkel
gegenüberliegende, also grösseste Seite
Hypotenuse genannt, die beiden an
dern heissen Katheten.
Zusatz.
(Fig. 100) aus
beliebige Lin
AC, AD, wor
so ist diese d
werden immei
von der senk
Es ist ni
Dreieck ABC
gegenüberlieg
AB, im stum;
die dem stum
gende Seite j
Hier zu m
verständliche
Lehrsatz
Dreiecks sin
dritte.“ — L
CB bilden eir
zwei Punkte
rend die Gra<
die kürzeste
Aus diesem !
folgende:
Lehrsatz
Punkte D im
(Fig. 101) zv
punkten A u
sammen klcii
AE+ED, Ri
durch Additi
AE+ED+B
da aber BD.