Raumlehre.
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Raumlehre.
rung von OC einen solchen Punkt A; der
selbe ist also der Berührungspunkt der bei
den Kreise, von denen C innerhalb 0 liegt.
Der letzte Lehrsatz lässt sich auch
umkehren.
Lehrsatz 14 „Berühren sich zwei
Kreise äusserlich, so ist die Centrale im
mer gleich der Summe, berühren sie sich
innerlich, so ist sie gleich der Differenz
der Radien.“
Beweis. Es kann nämlich dann weder
das Criterium zweier Schnittpunkte noch
keines Schnittpunktes stattfinden, und es
bleiben nur die in diesem Lehrsätze ge
gebenen Grössen der Halbmesser mög
lich. Dass im ersteren Falle äussere, im
zweiten innere Berührung stattfindet, folgt
wie im vorigen Satze.
V. Lehrsätze.
Das Folgende betrifft die Ausmessung
der Winkel mittels der Kreisbogen. Wenn
man aus den Scheitelpunkten 0 und C
zweier Winkel (Fig. 172) Kreise mit glei-
Fig. 172.
eben Halbmessern OA und CD legt, so
entstehen AB und DE, deren Centnwinkel
die gegebenen Winkel sind. Haben die
selben nun irgend ein genaues Maass, d. h.
einen Winkel, der in AOB eine ganze
Anzahl von n Malen, und eine andere
ganze Anzahl p mal in DCE enthalten
ist, kann man also AOB in n Theile
theilen, deren jeder gleich AOE ist, und
DCE in p solcher Theile theilen, so wer
den die Bogen AB und DE in gleich
viel Theile Ae, ef . . ., Dg, gh ... ge-
theilt, die alle gleich dem zu AOB ge
hörigen Bogen Ae sind. Haben beide
Winkel kein genaues Maass, so lässt
sich, ganz wie bei der Ausmessung der
Figurendargethan, immer ein Winkel AOe
finden, der bis auf einen beliebig klein
zu machenden Fehler die Winkel misst,
und der zugehörige Bogen Ae wird das-
selbe in Bezug auf AB und DE thun.
Daraus folgt der wichtige Satz:
Lehrsatz 15. „Man kann die Winkel
mittels der Bogen, deren Centriwinkel
sie sind, und die Bogen mittels der Winkel
messen. Um nämlich einen Winkel DCE
durch ein gegebenes Maass AOB, das also
eine Winkelgrösse sein muss, zu messen,
schlage man von 0 und C als Mittelpunkte
mit beliebigen aber gleichen Radien Bogen
AB und DE ; so oft der erstere in dem
letzteren enthalten ist, wird auch der
Winkel AOB in DCE enthalten sein.“
Erläuterung. Wählt man also als
Winkeleinheit den Rechten, so ist der
entsprechende Bogen der vierte Theil der
Peripherie, den man Quadrant nennt.
Hat z. B. ein Winkel Rechte, so hat
der zugehörige Bogen f Quadranten. Da
man als Winkeleinheit oft den Grad, d. h.
den 90. Theil des Rechten nimmt, so
kann als Bogcncinheit der 90. Theil des
Quadranten, den man ebenfalls Grad
nennt, dienen, und alle Bogen werden
dann durch dieselbe Zahl bestimmt sein,
als die zu ihm gehörigen Centriwinkel.
Der 60. Theil eines Grades, die Minute,
und der 60. Theil der Minute, die Se
cunde, beziehen sich also nun in gleicher
Weise auf Bogen wie auf Winkel. Auf
diesen Betrachtungen beruht offenbar der
Gebrauch des Transporteur.
VI, Lehrsätze und Zusätze.
Lehrsatz 16. „Stehen Peripherie-
winkel und Centriwinkel auf demselben
Bogen, so ist der letztere doppelt so gross
als der erstere.“
Beweis. Wir unterscheiden 3 Fälle.
Fall a. Der Mittelpunkt О liegt in einem
Schenkel des Peripheriewinkels ACB (Fig.
173). Fall b. Derselbe liegt innerhalb
der Winkelebene des Peripheriewinkels.
Fall c. Derselbe liegt ausserhalb dieser
Winkelebene.
Fig. 173.
Führen wii
Der Centri
Aussenwinkel
ecks OCB, i
und da diese
AOB = 20 CI
ACB der mi
AB stehende
die beiden a
ziehen wir (
und 175) Lii
gezeigt: DO
oder Beides
Falle c. das
ziehend, ergil
unser Satz b
Wenn der
so ist der zu
(Fig 176) gh
Peripheriewin
ten, d. h.
Zusatz 1,
Halbkreise is
Wenn fern
177) dem Ki
ist von zwei g