Raumlehre.
Fig. 181.
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Raumlehre.
Fig. 183.
Inkrechtc AD auf OC
* Halbmessern OA
d ist also Tangente
,Zieht man durch
pherie eine Sehne
so ist der Winkel
na Peripheriewinkel,
en liegenden Bogen
4 (Fig. 181 und 182)
Sehne, so soll der
tehende Peripherie-
1 ACB sein. Wir
dieser Winkel sei
Den Peripherie-
wir so, dass sein
rch den Mittelpunkt
kel DCA — R, also
R, ferner Winkel
ß, und die Summe
der beiden anderen Winkel des Dreiecks
FBC-. FCB + BFC = R; diese Gleichung
in Verbindung mit FCB+BCA — 11
gibt RFC — BFC — BCA. - Wäre BCA
ein Rechter, so wäre BC der Durchmesser,
BDC der Winkel im Halbkreise, also
ebenfalls ein Rechter. Sei jetzt (Fig. 182)
ACB ein stumpfer Winkel, BDC der
Winkel auf Bogen BEC, Winkel BFC
innerhalb dieses Bogens, so betragen die
Winkel E und D zwei Rechte als Winkel
im Kreisvierecke, E aber steht auf" Bo
gen BDC und ist also gleich dem spitzen
Winkel BCF, dem Nebenwinkel von BCA ;
/ Fig. 182.
da nun BCF + BCA = 2R,
und E-\-D — 2R, so muss BDC = BCA sein,
was zu beweisen war.
Schliesslich erwähnen wir noch einen
Satz von dem dem Kreise umschriebenen
Vierecke.
Lehrsatz 22. „In jedem dem Kreise
umschriebenen Vierecke ist die Summe je
zweier gegenüberliegender Seiten gleich.“
Beweis. Sei ABDO (Fig. 183) das
Viereck, E, F G, II die Berührungs
punkte, so ist nach Satz 19.:
AE—AH, BG ~ Bll, DE-DF, OG-OF,
also durch Addition;
AE 4- BG + DE + 0G = AU + BH
+ DF -f OF,
oder:
AD 4-BO - AB 4- DO.
7) Geometrische Constructi onen.
I. Einleitung.
Geometrische Constructionen haben den
Zweck, gewisse Punkte, Linien, Winkel aus
gegebenen Bedingungen zu finden, welche
sich auf Lage und Grössenverhältnisse be
ziehen. Es ist dazu das Ziehen von graden
und krummen Linien nöthig. Im engem
Sinne versteht man unter geometrischer
Lösung indess eine solche, wobei nur
die grade Linie und der Kreis ver
wendet sind. Da sich auch die Lage von
Raumgrössen zuletzt immer auf Grössen
verhältnisse zurückführen lässt, so steht
der Construction immer eine Berechnung
gegenüber, welche ebenfalls die Aufgabe
löst, und beide Lösungen stehen in der
merkwürdigen Beziehung, dass wenn die
letztere zu einer einfachen oder quadra
tischen Gleichung führt, immer die Con
struction mittels der graden Linie und
des Kreises geschehen kann. (Diese Be
ziehung ist in dem Artikel: „Quadratische
Gleichung“ bewiesen)
Was die Art und Weise der Construc
tionen anbetrifft, so merken wir zunächst
folgende Grundwahrheiten:
A) „Ein Punkt kann gegeben sein,
wenn man zwei (grade oder krumme)
Linien kennt, die durch denselben gehen,
sich also in ihm schneiden. Diese Linien
nennt man jede: „Ort“ des fraglichen
Punktes. — Sind beide Linien grade, so
haben sie nur einen Schnittpunkt, der
Punkt kann also nur einer sein. Ist
ein Ort ein Kreis, der andere eine Grade
oder beide Kreise, so können 2 Schnitt-
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