Regulator.
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Reibung.
alt, so wird der Vater 72 Jahr alt sein.
Vor zehn Jahren wäre dann der Sohn
14, der Vater aber 62 Jahr alt gewesen.
62 ist aber nicht das fünffache von 14,
sondern von dieser Zahl 70 um 8 ver
schieden. Ist nun der Sohn 23 Jahr, so
ist der Vater 69, vor zehn Jahren sind
die bezüglichen Alter 13 und 59, die
letztere Zahl ist von 5 • 13 = 65, um 6
verschieden. Jedes Jahr, welches man
dem Sohne ahzieht, vermindert also den
Fehler um 2, so dass, damit derselbe
von 8 auf Null sinke, 4 Jahre abzuzie
hen sind. Das wirkliche Alter des Soh
nes ist also 20, das des Vaters 60 Jahr.
Die einfache Regula falsi ist nur an
wendbar, wenn die Formel, welche die
Auflösung gibt, nur aus Produkten und
Quotienten entsteht. In Beispiel 2) ist
deshalb die abzuziehende Zahl 200 vor
der Anwendung der Regel entfernt wor
den. Die Anwendung der mehrfachen
Regula falsi erfordert, dass die Aende-
rungen der Fehler den Aenderungen,
welche man dem Werthe der unbekann
ten Grösse gibt, proportional ist. Dies
ist der Fall, wenn die Aufgabe auf eine
Gleichung erster Ordnung führt, und die
erstere in einer passenden Gestalt gege
ben ist. Immer nämlich nimmt eine
Gleichung erster Ordnung die Gestalt an:
n = ax + b.
Setzt man nun für x die fehlerhaften
Werthe « und ß, und seien u, v die ent
sprechenden Werthe der rechten Seite
der Gleichung, so ist:
fx — fl« + b, v — aß + h,
also, wenn man diese Gleichung abzieht:
fx — v — a (« — ß),
fx — v ist aber die Äenderung des Feh
lers, welcher im ersten Falle n— fx im
letztem n — y war, und diese Äenderung
steht zu der in der Wahl der Unbekann
ten tt — ß somit wirklich in einem con-
stanten Verhältnisse.
Man versteht aber zuweilen unter Re
gula falsi auch diejenigen Methoden,
welche man hei der Auflösung höherer
Gleichungen anwendet, und welche darin
besteht, dass man statt der Unbekann
ten auf irgend eine Weise, durch Ver
suche oder Schlüsse, zunächst einen nicht
sehr von ihr entfernten Werth findet
und diesen durch Näherungsmethoden
verbessert. Bei dieser Bezeichnung wäre
also z. B. die Newtonsche Näherungs
methode eine Art der Regula falsi. Je
doch ist diese Ausdrucksweise nicht all
gemein üblich.
Regulator.
Eine an Uhren und Maschinen anzu
bringende Vorrichtung, um der Bewe
gung derselben die nöthige Glcichmässig-
keit zu geben. Was die so wichtigen
Regulatoren der Uhren anhetrifft, so be
stehen dieselben entweder in einem
Pendel oder in einer Feder. Der erstere
ist offenbar nur bei unbeweglich ange
brachten Uhren anzuwenden. Vermöge
der Gleichzeitigkeit der Pendel und Fe
derschwingungen. wird auch dem Gange
der Uhr Gleichmässigkeit verliehen. Siehe
über das Nähere den Artikel: Uhr.
Im Uebrigen sind die Regulatoren der
Dampfmaschinen, welche aus einem Cen-
trifugalpendel (siehe diesen) bestehen,
von besonderer Wichtigkeit. Auch bei
Wassersäulmaschinen sind Regulatoren
nöthig. Und in gewisser Weise sind
die Bremsevorrichtungen bei Locomotiven
hierher zu rechnen.
Reibung (Friction, Mechanik).
1) Einleitung.
Diejenige Kraft, welche durch die Ein
wirkung zweier sich berührender Körper
entsteht, in der Berührungsebene und in
der Richtung wirkt, welche der Bewe
gung der Körper entgegengesetzt ist.
Die Reibung herrscht bei Ruhe und Be
wegung der Körper. Im letzteren Falle
ist ihre Einwirkung immer verzögernd,
im ersteren Falle bewirkt sie, dass eine
geringe hinzutretende Kraft, den Körper
noch nicht in Bewegung versetzt, son
dern, dass das Gleichgewicht erst dann
aufgehoben wird, wenn diese Kraft grösser
als diejenige ist, mit welcher die Rei
hung einwirkt. In keinem Falle also
kann durch die Reihung Bewegung ge
schaffen, sondern nur eine solche ver
nichtet werden. Dagegen kann die Rei
bung indem sie gewisse Componenten
der wirkenden Kräfte ganz oder theil-
weise aufhebt, die Bewegungsrichtung
ändern. Dies macht sie in der prak
tischen Maschinenlehre zu einem wich
tigen Mittel der Uebertragung von Be
wegungen.
Es ist ein bekannter mechanischer Satz,
dass wenn zwei Körper sich berühren,
ihre Einwirkungen auf einander immer
normal auf der Berührungsehene gesche
hen. Insofern nun die Reibung aber in der
Berührungsebene selbst stattfindet, hat
man hier scheinbar eine Ausnahme von
diesem fundamentalen Satze, indess auch
nur eine scheinbare. Denn berücksich
tigen wir, dass die Körper weder voll
kommen glatt, noch vollkommen fest
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