Reihe.
262
Reihe.
da auch der nach « folgende Theil ver
schwindet. Man hat also lim S = lim S ,
n p
d. h. die Reihe ist unabhängig von dem
Gesetze, nach welchem die Gliederzahl
zunimmt, und folglich convergent.
Die Reihen sind nach der Beschaffen
heit ihrer Glieder zunächst einzutheilen
in solche mit reellen und complexen
Gliedern. Da aber die letzteren in zwei
Reihen zerfallen, von denen die erste
ganz, die letztere bis auf einen Factor i
reell ist, so lässt sich die Betrachtung
derselben immer auf die der Reihen mit
reellen Gliedern zurückführen. — Bei
den Reihen mit reellen Gliedern ist cs
noch wichtig, diejenigen, deren Glieder
alle dasselbe Zeichen haben von denen
zu unterscheiden, deren Zeichen wechselt.
Indess ist auf diese Gegenstände später
zurückzukommen.
Wenden wir uns zunächst zu einigen
elementaren Betrachtungen.
2) Von der geometrischen Reihe.
Die schon vorhin betrachtete Reihe;
S ~ a + ax 4- ax 2 ax 1 1
wird geometrische genannt. Das Gesetz
derselben:
t . x,
n— 1 ’
n — 1
lässt sich so in Worte fassen:
„Der Quotient zweier aufeinander fol
genden Glieder ist einer gegebenen
Gröste x gleich. Dieser Ausdruck x wird
gewöhnlich Exponent genannt, wir wollen
ihn, um keine Verwechselung mit dem
Fotanzexponenten' herbeizuführen als
„Index der Reihe“ bezeichnenA 4
Die geometrische Reihe lässt sich
wenn n beliebig ist, leicht summiren.
Man hat offenbar:
S = a + x (a,+x + ax 2 + ...-(- ax 1 ").
In der Klammer steht genau die obige
Reihe mit Ausschluss des letzten Gliedes.
Es ist also der Werth des Ausdruckes
in der Klammer gleich — ax n ~~ 1 ,
also;
S n = a+x(S n -ax n ~ i )
d. h.:
S n 1 — x
Lässt man n ins Unendliche wachsen, so
hat man
S=a + ax + ax 2 -f . . . .
Es ist klar, dass diese unendliche Reihe
bei reellem x nur convergiren kann, wenn
x abgesehen vom Vorzeichen kleiner
als 1 ist. .Ist x nämlich grösser als 1,
so werden die einzelnen Glieder mit
wachsendem n bis ins Unendliche zuneh-
men.v Wenn x— 1 ist, gibt die Reihe:
=1 + 1 + 1 • • • — n,
also die Summe wird mit wachsendem n
unendlich, während sie für x = — 1, wie
schon oben gezeigt wurde zwischen den
Werthen Null und Eins schwankt.
Ist aber x kleiner als 1, so wird x n
sich der Null, also jedenfalls der ge
fundene Werth von S sich dem Werthe
n
-—— nähern: es findet immer Conver-
1 — x
genz statt. Dasselbe findet statt, wenn
x imaginär, der Modul von x aber kleiner
als Eins ist. Setzt man nämlich x—re^ 1
so wird x 11 - r n en* 1 sich immer noch
der Null nähern. Ebenso wird, wenn der
Modul grösser als 1 ist, die Summe S
unendlich gross werden.
Ist der Modul gleich 1, also x=.e^ 1 ,
so erhält man:
1 - e 1 ^ 1
S = a r ,
n ,,i
1 — e f
ein Ausdruck, der offenbar von n ab
hängig ist; also auch in diesem Falle
findet Divergenz statt. Die Convergenz-
bedingung für die geometrische Reihe ist
in jedem Falle also die, „dass der Modul
des Index kleiner als Eins sein muss,
und in diesem Falle ist die Summe der
Reihe
S ^
Unter Modul einer reellen Grosse ver
stehen wir nämlich ihren absoluten Werth.
Gibt man dem Index x in der That
einen complexen Werth vc^ 1 und setzt
a = 1, so zerfällt die geometrische Reihe
in zwei andere:
S —T -+u i,
n n ' n ’