Rente.
338
Rente.
gewöhnlich Gesellschaften sind (Renten
banken, Wittwenkassen, Lebensversiche
rungsanstalten), die gleiche Verträge mit
vielen Personen eingehen, wird hier
eine Ausgleichung eintreten, da der lan
gen Lebensdauer einer Person, die kurze
einer andern gegenüberstehen wird.
Sollen aus Gleichung 3) die Grössen C
oder R ermittelt werden, so müssen alle
(' oder alle R in einer bekannten Beziehung
stehen. Oft wird diese Beziehung die der
Gleichheit sein, und man hat dann :
Findet die Einzahlung C oder die Aus
zahlung R nur einmal statt, so sind die
übrigen C oder die übrigen R der Null
gleich.
Sind die Zeiträume, in welchen die
Zahlungen erfolgen, in Gleichung 4)
gleich, so hat man:
a 2 — « = 2(ß, — «),
«3 — « = 3(« l — «),
ß,.-ß = 2{ß l -ß),
ß 3 -ß = S(ß l -ß).
Sei noch ß = 0, d. h. finde die erste Zah
lung gleich statt, so ist, wenn man wie
der unter M den Werth der zu empfan
genden, unter N den der zu leistenden
Zahlung versteht, und s Zahlungen ge
leistet, t empfangen würden:
M
= c(i + — + - L - +
N = — (l -f -— 1
aß \ q ^~ß + q ^~ß) +
+ O-l) (ß t -ß))
und da beide Ausdrücke geometrische
Reihen sind, so hat man:
5) M = ——~ } q f r
q (t-i) («,-«)
R I- Q S ißl~~ß) _ pi
6) N = —t? ü
Was die Anwendung der Formeln 1)
bis 3) auf Fälle, die den Gesetzen der
Wahrscheinlichkeit unterliegen, anbetrifft,
so ist Folgendes zu bemerken. Es ist
dann den Gesetzen der Wahrscheinlich
keitsrechnung gemäss anzunehmen, dass
derselbe Vertrag mit einer grösseren
Anzahl also mit n Personen gemacht
werde. Von diesen werden nach Ver
lauf der ß, (v„ «„ . . . Jahre bezüglich
m, i» t , m 2 . . . nach den für diesen
Zweck entworfenen Tafeln, noch in der
Lage oder verpflichtet sein zu zahlen,
(also z. B. noch am Leben, oder noch
arbeitsfähig, wie eben der Vertrag lautet),
dagegen werden nach ß, ß t , ß 2 . . .
Jahren p, p lf p 2 . . . in der Lage sein
die Rente zu empfangen, (z. B. die Witt-
wen der Gestorbenen, u. s. w.). In den
meisten Fällen werden für ß, ß t , ß t ...
die natürlichen Zahlen 1, 2, 3 . . . zu
setzen sein, insofern in jedem Jahre der
gleichen eintritt, auch wird die Rente R
gewöhnlich für jedes Jahr dieselbe sein.
Es sind also im allgemeinen Falle von
dem Versicherer vereinnahmt statt der
Summen C, C lt C, ... bezüglich die
Summen tnC, m l C t , m 2 C y . . . und
zu verausgaben die Summen pR, p t R iy
p 2 R 2 . . . , so dass man hat :
1.) « = »P + !1iÇ. + !îiS + . . .
2a) N = Eil + idh +. . ,
qß qß i qß i
Wenden wir dies zunächst auf ein
Zahlenbeispiel an.
Beispiel. Ein 30jähriger Mann
will sich durch Zahlung einer bestimm
ten Summe das Recht sichern, vom 50.
Jahre bis zu seinem Tode eine Rente
von 200 Thalern zu beziehen. Wieviel
hat er zu zahlen?
Wir geben zuerst die gewöhnliche
Auflösung dieser Aufgabe, jedoch nur
um das Unzureichende derselben zu
zeigen.
Die mittlere Lebenserwartung eines
30 jährigen Mannes ist für Berlin noch
26 Jahr, er würde also die Rente nach
20 Jahren und dann noch sechsmal be
ziehen.
Es ist dann da die Einzahlung nur
einmal und gleich erfolgt:
a — 0, C\ - C a = . . . = 0,
also:
M = C,
dagegen ist in Formel 6) zu setzen: