Rotation.
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Rotation.
3) Weitere Entwickelung der
Gleichungen für die Rotation.
Die in Abschnitt 1) entwickelten For
meln 1) und 2) nehmen jetzt die Ge
stalt an:
fl Q.
1) 2Hp = M—(k* + 1 1 )
2) 2 Pp = (*> + **)•
Mk 1 ist das Trägheitsmoment in Bezug
auf eine der gegebenen parallele durch
den Schwerpunkt gehende Axe, l der
Abstand der gegebenen vom Schwer
punkte.
Sind die Kräfte, welche auf den Kör
per wirken, nicht von der Zeit abhängig,
so ist 2Pp eine Function von ,9- allein.
2Pp
Setzen wir dann : M ~ Es
kann dann eine erste Integration der
Gleichung 2) vollzogen werden. Es ist
d ( d *\ /'i AI
— 1—1=0. Also, wenn man mit
dt \ dlJ
2 d9 multiplicirt und integrirt:
3 > = •«+'*•
l7 o
Es ist hier ,9- 0 der Anfangswerth von 9,
z der der Winkelgeschwindigkeit. Der
letztere ist bestimmt durch Formel 1),
welche die Gestalt annimrat:
Wirken auf Punkt A, dessen Masse m
sei, die Kräfte x, y, a nach den 3 Axen,
so ist in die sechs Gleichungen der Be
wegung noch der Druck auf die Axe
einzuführen. Wie derselbe beschaffen
sei, so lässt er sich in drei Kräfte a,
b, c, welche im Anfangspunkte parallel
den Axen und in drei Paare A, B, C,
deren Axen den Coordinatenaxen pa
rallel sind, zerlegen, und diese sind mit
entgegengesetzten Vorzeichen in die
Gleichungen der Bewegung mit aufzu
nehmen.
Man erhält auf diese Weise:
= 2mX + M% t 2 + My
dz
d t
dr
4)
211p- Mt (ft 2 +/ 2 ).
2{Tip) ist das Moment der im Anfang
wirkenden Stosskräfte. Durch eine aber
malige Quadratur wird das Problem
vollständig gelöst. Von den sechs Glei
chungen, welche die Bewegung eines
festen Körpers bestimmen, wurde hier
nur eine gebraucht. Aber auch die fünf
andern werden nöthig, wenn es darauf
ankommt, den Druck, oder falls Stoss
kräfte wirken, den Stoss gegen die
Drehaxe zu berechnen.
Sei r der Abstand eines Punktes A
von der Drehaxe, die wir jetzt als Axe
der a betrachten, und bezeichnen wir
mit z die momentane Winkelgeschwin
digkeit, so ist:
d9
x — r cos 9, y —r sin 9 ; — = r.
also:
d l x
— — x r 1
dz
y Tt'
d i y . , dz
3T.=r.-ä"*+*7.-
b = 2inY + Mrjt 2 - il/£ —
c = 2 rn Z,
|, y, £ sind die Coordinaten des Schwer
punktes.
d z
A — 2m {y Z — sY) — z 2 2myz + — 2mxz
B = 2m{zX — xZ)+ r' i 2mxz+ -j- 2myz.
Es wird aber C = 0, da dieser Ausdruck
das eine Paar ist, dessen Axe die der %
ist, und sich hierfür nach Gleichung 2)
Null ergibt.
Die Kräfte a, b, c und die Paare A,
B bringen also den Druck auf die Axe
hervor.
Es fragt sich jetzt, in welchen Fällen
dieser Druck verschwindet.
Es sei die Axe der z eine Haupt-
axe in Bezug auf den Anfangspunkt der
Coordinaten, so hat man
2mxz — 2myz— 0.
Wirken ferner keine continuirlichen Kräfte,
so ist auch X — Y = Z — 0, mithin also
C = 0 und A — ß - 0. Es wirken also
nur die auf der Drehaxe senkrechten,
durch den Anfangspunkt gehenden Kräfte
a und b. Wenn nun die Axe der s
nicht fest wäre, sondern nur der Anfangs
punkt, im Anfänge aber eine Drehung
um die Axe der z erfolgt, so könnte
diese nur durch einen Druck auf die
Drehaxe geändert werden, welcher durch
einen nicht festen Punkt derselben gehen
muss. Es haben also die zu einem Punkte
gehörigen Hauptaxen die Eigenschaft,
dass wenn dieser Punkt fest, und im
Anfänge eine Drehung um eine der
Hauptaxen erfolgt, dabei aber keine con-
tinuirliche Kraft wirkt, sich die Bewe
gung um diese Hauptaxe gleichmässig