Full text: R - S (6. Band)

Scheinbare Grösse. 
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Schiebkarre. 
punkte dev Pupille eines Beobachters ge 
zogenen Strahlen mit einander machen. 
Ist der beobachtete Gegenstand eine Fläche 
oder ein Körper, so ist diejenige Linie 
in ihm, deren scheinbare Grösse man 
sucht, zu bezeichnen. Bei einem Kreise 
nimmt man den Durchmesser. Auch 
könnte man unter scheinbarer Grösse 
von Flächen und Körpern an sich reden, 
und dieselbe auf folgende Weise bestim 
men. Man ziehe vom Auge als Scheitel 
punkt einen Kegel, der die beobachtete 
Fläche als Basis hat, oder den beobach 
teten Körper berührt, lege durch diesen 
Kegel eine Kugel deren Mittelpunkt das 
Auge, und deren Radius der Einheit 
gleich ist Das von der Kegelfläche be 
grenzte Stück der Kugeloberfläche kann 
dann als scheinbare Grösse bezeichnet 
werden. In der Astronomie hat man es 
mit Kugeln zu thun, deren Dimensionen 
gegen die Entfernung vom Beobachter 
sehr klein sind. Ist e die Entfernung, 
r der Durchmesser der Kugel, « die 
scheinbare Grösse, so kann r auch als 
ein kleiner Kreisbogen betrachtet werden, 
und man hat: 
ean 180 r 
' ~ 180’ 
wenn « in Graden gegeben ist. 
„Die scheinbaren Grössen verhalten sich 
wie die wahren (r) und umgekehrt wie 
die Entfernungen (e).“ 
Scheinbarer Ort (Astronomie). 
Die grade Linie, welche durch einen 
Stern und das Auge des Beobachters 
geht, oder auch der Punkt, in welchem 
diese Linie eine Kugelfläche, welche das 
Auge zum Mittelpunkt und die Einheit 
zum Radius hat, schneidet. 
Scheitel siehe Scheitelpunkt. 
Scheitelkreise (Astronomie). 
Die grössten Kreise auf der Kugel 
oberfläche, welche das Himmelsgewölbe 
repräsentirt, und das Auge des Beob 
achters, (oder genauer genommen den 
Mittelpunkt der Erde) zum Mittelpunkt 
hat, und welche durch den Zenith des 
Beobachters gehen. 
Scheitellinie, Zenithlinie (Astronomie). 
Die durch das Auge des Beobachters 
(oder durch den Mittelpunkt der Erde) 
gehende Grade, welche auf dem Hori 
zont senkrecht steht, 
Scheitelpunkt (Geometrie). 
So wird bei Winkeln derjenige Punkt 
genannt, in welchem sich die Schenkel 
schneiden, bei Dreiecken der Scheitel 
desjenigen Winkels, welcher der Grund 
linie gegenüberliegt, im Besonderen bei 
gleichschenkligen Dreiecken der Scheitel 
des Winkels, welcher der ungleichen 
Seite gegenüber liegt. Bei Kegeln heisst 
so der Punkt, in dem sich alle Kegel 
seiten schneiden. 
Scheitelpunkt (Astronomie). 
Der Punkt, in welchem die Scheitel 
linie das Himmelsgewölbe schneidet. 
Scheitrecht (Architektur), gleichbe 
deutend mit gradlinig. 
Schenkel (Geometrie). 
Bei Winkeln, die Linien, welche 
den Winkel bilden ; bei gleichschenk 
ligen Dreiecken die gleichen Sei 
ten; bei Curven die Theile aus welchen 
die Curve besteht, und welche entweder 
in einer Spitze oder einem Durchschnitts 
punkte Zusammentreffen. 
Schepel (Messkunst). 
Der holländische Ausdruck für ein 
Litre. 
Schieber, Schiebersteuerung, Schieber 
ventil (Maschinenlehre) siehe Ventil, 
Steuerung, Dampfmaschine, Wasser 
säulenmaschine. 
SchiebbOCk siehe Schiebkarre. 
Schiebkarre (Maschinenlehre). 
Ein einrädriges durch Menschenkraft 
bewegtes Fuhrwerk. Schiebbock heisst 
dies Fuhrwerk, wenn es nur eine über 
das Rad greifende Rücklehne statt des 
Kastens zur Aufnahme der Last hat. 
Das Fördergefäss des Schiebkarren kann 
auf den Karrenschenkeln aufsitzen, oder 
daran hängen (Auslaufkarre). 
Sei CA — a der Abstand der Kraft P (Fig. 
861), von der Axe C des Karrens, CB — b, 
der Abstand der Axe C,von der durch 
den Schwerpunkt S gehenden Vertikalen, 
Q die Last, Q t das Gewicht des Kar 
rens selbst, R der Druck der Radaxe, 
so hat man, da hier ein einarmiger 
Hebel vorhanden ist; 
Pa = (Q+Q l )b 
B = Q + Q l -P= c ^ r b (Q + Q l )- 
Dieser Druck erzeugt am Fussboden eine 
Reibung und eine Zapfenreibung. Bei 
festem Fussboden betragen beide Rei 
bungen nur ijJj des Druckes, zu welchem
	        
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