Schwingungen.
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Schwingungen.
tives x geben, gilt diese Gleichung hier
für negatives x ; offenbar hat man nämlich :
c) F '(- X )=-f'(x),
f {— x)~ — F'(x).
Wollte man die Werthe von u und y
ermitteln, welche vermöge dieser Formeln
in den Punkten in der nach der andern
Seite der festen Wand verlängert gedach
ten Eöhre sieh ergeben, so würde mittels
der Formel c) folgen, dass zwei Schnitte,
welche gleich weit von der Wand ent
fernt sind, gleiche Verdichtungen und
gleiche aber entgegengesetzte Geschwin
digkeiten zu jeder Zeit haben. Nimmt
man dies an, so kann man sich die
Röhre nach beiden Seiten unendlich
denken.
Erstreckt sich also die anfängliche
Erschütterung nur auf einen Theil der
Röhre zwischen den Ahscissen a und
a + /, so wird man eine gleiche aber
entgegengesetzte Erschütterung zwischen
den Abscissen — a und — a— l sich zu
denken haben, von jedem dieser Räume
gehen, wie oben gezeigt zwei Wellen
mit den Geschwindigkeiten + l und — l
aus und aus diesen vier Wellen setzt
sich die Bewegung in der Röhre zu
sammen.
C) Die Röhre gehe nach einer Seite
hin ins Unendliche, nach der andern
ende sie, sei aber offen.
Da am offenen Ende die in der Röhre
befindliche Luft mit der äusseren in Be
rührung steht, so wird daselbst jede er
folgende Verdichtung sich wieder aus-
gleichen. Statt der Gleichung 3) bat
man also die folgende:
4) ^ = 0 für x ~ 0.
Die Grössen rp und % sind wieder für
negatives x willkürlich.
Der allgemeine Werth von y gibt
aber wegen Gleichung 4) jetzt:
F' (at) = f f (- at),
d) also: F' (— x) = f f (x),
/”(-») =**(*),
wodurch die Functionen auch für nega
tives x bestimmt sind, also u und y
immer bekannt ist.
Aus dem Vergleiche mit dem Falle A)
folgt hieraus, dass man sich die Röhre
nach beiden Seiten unendlich denken
kann, wenn man den Anfangszustand
so bestimmt, dass in den beiden Punk
ten vom Anfangspunkte sich die Luft
gleich weit entfernt, mit derselben Ge
schwindigkeit bewegt, aber so, dass einer
Verdichtung y in dem einen Punkte,
eine gleiche Verdünnung — y im andern
entspricht. Es setzt sich dann die Be
wegung wieder aus vier Wellen zusam
men, von denen je zwei im Anfangs
punkte sich immer derart ausgleichen,
dass die Verdichtung Null ist
D) Die Röhre sei nach beiden Rich
tungen begrenzt und geschlossen.
Die Grenzbedingungen sind in diesem
Falle, wenn l die Länge der Röhre ist:
5(i
t- = 0, für x = 0 und x — l,
ox
5ft) 5(t.
iTx ~ Tt~~ ai xi x ) für 1 = o.
Die Aufgabe lässt sich leicht auf die
in Abschnitt 3) des vorigen Artikels
zurückführen.
Man hat, wie leicht zu sehen, die Glei
chungen :
F'{x)+f'{-x) = 0,
F'(l + x)+f' (l-x) = 0
für beliebiges x,
F , {x) + f{x) = xp(x),
-F'(x) + f'{x) = ay(x),
so lange x zwischen Null und l liegt.
Es folgt leicht, dass F' und f' die Pe
riode 21 haben; u und y, die sich durch
die Gleichungen:
m = F’ {x + «0 4- f' {x — at)
ay = — F' (x + at) f {x — at)
21
ergeben, haben die Periode —. Wendet
a
man die Fourrier’schen Reihen an, so ist: