Full text: R - S (6. Band)

Schwungrad. 
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Schwungrad. 
statthaben, wo v die Geschwindigkeit zu 
irgend einer Zeit, v 0 die im Anfänge 
der Bewegung, M die Masse eines 
Punktes ist, und A die zu irgend einer 
Zeit geleistete Arbeit. 
Denkt man sich nun mit der Maschine 
eine rotirende Masse verbunden, so 
kommt zum ersten Gliede der Ausdruck 
hinzu — # 0 2 ), wo f* das Träg 
heitsmoment, 9 die Winkelgeschwindig 
keit, 9 0 deren Anfangswerth in Bezug 
auf die rotirende Masse ist. Es ist also : 
1 1 o A 
9* -) = ,V -| 2Mv 0 2 + —, 
f.i fi 
und es lässt sich /u immer so gross neh 
men, dass — eine zu vernachlässigende 
f* 
Grösse ist. In diesem Falle ist: 
V 2 + — 2Mv 2 9 0 2 + — 2Mv 0 2 
ein gewisses Maximum der Rotations 
geschwindigkeit des Schwungrades. 
Sei M die Masse der Längeneinheit 
des Schwungrads an der Peripherie, r 
der Radius, v die Geschwindigkeit des 
selben, so ist: 
r 
das Moment der Centrifugalkraft, oder 
wenn y die Dichtigkeit, s der Quer 
schnitt, g die Beschleunigung der Schwere 
ist, wenn man wie bei technischen Be 
trachtungen gewöhnlich die Massenein 
heitgleich — der Gewichtseinheit nimmt: 
9 
M=^y, 
9 9 
Ist K der Modul der absoluten Festig 
keit, so kann also C höchstens gleich 
sK sein, und man hat als Maximum der 
Geschwindigkeit: 
zu setzen, also die Geschwindigkeiten 
werden sich so viel als möglich ausglei- 
chen. Uebrigens ist es klar, dass in 
dem Ausdrucke : 
fi — Srnr" 1 , 
wo m die Masse eines Punktes, r seine 
Entfernung von der Rotationsaxe ist, 
diejenigen Glieder am meisten einwirken, 
wo r am grössten ist. Man muss also 
dem rotirenden Körper womöglich die 
Form eines Rades geben, dessen ganze 
Masse sich fast an der Peripherie befindet. 
Schwungräder werden gewöhnlich aus 
Gusseisen gemacht, kleinere giesst man 
aus einem Stücke, grössere in zwei bis 
sechs Stücken. 
Ist das Schwungrad plötzlichen Ge 
schwindigkeitsänderungen ausgesetzt, so 
macht man dasselbe aus Holz, um das 
Abbrechen der Arme zu vermeiden, oder 
wendet eine Frictionskuppelung an. 
Bei einer solchen ist auf jeder der zu 
kuppelnden Wellen eine Scheibe aufge 
setzt, von denen die eine die andere 
mittels eines Kranzes umfasst, der gegen 
einen der Letzteren aufgelegten Holzkranz 
durch Schraubenbolzen scharf angezogen 
wird. Beim gewöhnlichen Gange der 
Maschine ist dann die Reibung ausrei 
chend um die Bewegung einer Scheibe 
der andern mitzutheilen; tritt aber eine 
plötzliche Yergrösserung der Last ein, 
so reicht diese nicht aus, es dreht sich 
die eine Scheibe nur noch kurze Zeit 
in der anderen, bis die Maschine in 
Ruhe kommt. 
Die Festigkeitsverhältnisse bedingen 
ein Ausdruck, der von den Raddimen 
sionen unabhängig ist. 
Für Gusseisen ist mit sechsfacher 
Sicherheit: K ~ 432000 und das Ge- 
wicht eines Kubikfusses gleich 475,2 
Pfund, so dass man hat: 
Dieser Ausdruck gilt, wenn das Schwung 
rad in einem Stücke gegossen ist. Im 
andern Falle kann ein Zerreissen der 
Verbindungsstücke eintreten. 
Sei s, der Querschnitt, K l der Festig 
keitsmodul eines solchen 1 , so ist also 
auch zu nehmen: 
d. h.: 
sv 2 y 
9 
s i 
Damit s, nicht zu gross wird, nimmt 
man Schmiedeeisen zu den Verbindungs 
stücken und dann ist: 
K, = 10000 Pfund, s, = 0,0001056 sv 2 . 
Nimmt man v = 100 als grösste Ge 
schwindigkeit, so ist: 
s, = 0,1056 s. 
Den Verbindungsstücken ist also ein 
Querschnitt von desjenigen des Rin 
ges zu geben. 
Wir setzen jetzt voraus, dass keine
	        
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