Stabilität.
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Stabilität.
so ergibt sich:
^Imv* = c — (s a -f s, J -{-s 2 a 4-...) + R,
wo c der Annahme nach eine jedenfalls
sehr kleine Grösse ist.
Zwischen den Grössen s, ...
finden Beziehungen statt, welche sich
aus den Verbindungen der Punkte des
Systems ergeben, aber diese Beziehungen
geben jedenfalls Gleichungen von der
Gestalt:
Adx-\-Bdy -f- Cdz-\-Edx v = 0.
Aus diesem folgt, dass wenn die Ver
schiebungen dx, dy . . . sehr klein sind,
dies auch mit s, s, ... stattfindet und
umgekehrt. Letzteres aber lässt sich
leicht beweisen. 2mv % ist nämlich stets
positiv, ebenso C, wenn man das ver
schwindende p vernachlässigt, es muss
aber, da R gegen s + s, * -f- s 3 1 ... ver
schwindet, diese Summe kleiner als c,
und folglich s, s t ... sehr klein sein.
Das Gleiche also findet zu jeder Zeit mit
den Verrückungen dx, dy, dz statt.
Wohl zu merken aber ist, dass keines
wegs, wenn y ein Minimum sein sollte,
deshalb die Bewegung eine labile sein
muss.
Der einfachste Fall ist der, dass auf
einen Körper die Schwere allein wirkt.
Nimmt man die Axe der x in der Rich
tung dieser Kraft, so erhält man:
'/ =
wenn M die Masse des Körpers, x 0 die
Abscisse seines Schwerpunktes ist. Im
Falle des stabilen Gleichgewichts, muss
also x 0 ein Maximum sein, d. h. der
Schwerpunkt sich so tief als möglich be
finden. Dies ist auch selbstverständlich,
da die Schwere den Schwerpunkt des
Körpers zu senken strebt. Wirklich
kommt der Kettenlinie die Eigenschaft
des tiefsten Schwerpunktes zu (vgl. den
Artikel: Seilcurve).
In diesem Falle ist es auch klar, dass,
wenn der Schwerpunkt eines Körpers
sich in der grössten Höhe befindet, das
Gleichgewicht nur ein labiles sein kann.
2) Von der Stabilität fester
Körper auf horizontaler und
schiefer Unterlage.
Ein Körper, der auf einer horizontalen
Grundlage steht, und auf den nur die
Schwere wirkt, ist in Ruhe, wenn die
durch seinen Schwerpunkt gezogene Ver
tikale durch die Unterlage geht, da dann
der Druck derselben der Schwere das
Gleichgewicht hält. Dreht man den Kör
per ein wenig um eine Kante, so wird
er zur Ruhe sogleich wieder gelangen,
wenn die neue Lage des Schwerpunkts
sich noch immer über der früheren Un
terlage befindet, denn dann tritt nur eine
kleine Drehung um die Kante ein, die
den Körper in die alte Lage bringt. Es
kommt also dem Körper eine gewisse
Stabilität zu, und diese wird so lange
stattfinden, als die Drehung nicht so
gross wird, dass der Schwerpunkt nicht
mehr über der alten Unterlage sich be
findet. Man kann also von einem Maasse
der Stabilität sprechen, und diese wird
für drehende Bewegungen grösser sein,
für grössere Unterlagen, d. h, Grund
flächen des Körpers als für kleinere.
Die Stabilität ist Null, wenn der Körper
nur auf einer Kante ruht, da dann bei
jeder Drehung um dieselbe der Schwer
punkt nicht mehr über der Kante sich
befinden kann.
Finde (Fig. 404) eine Drehung um
Kante C statt, erregt durch eine Kraft P
Fig. 404.
in Richtung EP, sei CE — a senkrecht
auf P, und CN = e die Entfernung der
Kante, von der durch den Schwerpunkt ge
henden Vertikalen, auf welcher das Ge
wicht wirkt. Im Falle des Gleichgewichts
muss also sein : Pa = Ge. Ist Pa grösser
als Ge so findet eine Drehung statt, die
den Körper aus seiner anfänglichen Lage
entfernt, ist Pa < Ge so wird er der
alten Lage wieder zugeführt. Man kann
also Ge als Maass der Stabilität bei
einer Drehung um die Kante C betrach
ten, und dieses Maass ist folglich das
Product des Gewichtes in die Entfernung
zwischen C und der durch den Schwer
punkt gehenden Vertikalen.
Zuweilen aber nimmt man als Maass der
Stabilität die zum Umstürzen des Kör
pers nöthige Arbeitsgrösse, d. h. das
Gewicht des Körpers multiplicirt mit der
Vertikalprojection S t N des Bogens SS L ,
den der Schwerpunkt S zu machen hat,
um sich senkrecht über der Kante C zu
befinden, wo der Körper aufhört in sta
bilem Zustande zu sein. Sei (Fig. 405)
CS=CS t = r, CM=NS = e, CN = MS = a,
so ist:
S V N = s = (r — a) = -f- c l — a.
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