Quadratur (analytische). 168 Quadratur (analytische).
über einen Theil der Abscissenaxe er
strecke.
Wenn aber a, ß, z auch complexe
Grössen sein können, so stellen « und
ß beliebige Punkte in der Ebene dar,
und es ist von « nach ß auf einem be
liebigen continuirlicben Wege, der
also immer eine Linie sein wird, fort
zuschreiten, und dieser Weg heisst dann
der Integrationsweg *). Offenbar geben
die Gleichungen
x-q(u), y = xp(u),
die Gleichung dieser Linie', wenn man
daraus u eliminirt. Was die Grenzen
anbetrifft, so wird diese Linie immer
durch die zwei Punkte gehen müssen,
deren Coordinatwerthe a, b und e, f sind.
Demgemäss sind, wenn die Integrations
grenzen gegeben sind, die Functionen
<f (u) und xp{u) zu wählen. Offenbar kann
man auch u — x setzen, und die Glei
chung y — ip(x) annehmen.
Fig. 21.
Es gibt also zwischen zwei gegebenen
Punkten A und B (Fig. 21), deren Coor-
dinaten-Werthe a, b und e, f sind, unend
lich viel Integrationswege, welcher jeder
/ ß
f(z) dz
ct
entspricht. Diese Wege sind z. B. AIB,
AmB, AnB, ApB, AqB • • • Auf jedem
Wege wird, vorausgesetzt, dass auf den
selben die Function f{z) continuirlich
bleibt, das Integral völlig bestimmt sein.
Ob beim Uebergange von einem Wege
zum andern, also z. B. von AIB bis
AnB sich der Werth des Integrals än
dert, soll bald untersucht werden.
Welches auch die Werthe von « und
ß seien, so wird einer der Integrations
wege immer eine grade Linie bilden,
welche durch die Punkte geht, deren
Coordinatenwerthe a, b und e, f sind.
Die Gleichung dieser Linien wird sein:
y—b _ x—a
f—b e—a
und
^ f{z)dz~J' f(x+yi) (l + i l J~)dx.
es ist nämlich
U — X
in
dz _ d(x+yi)
du du
zu setzen, woraus sich:
dz __ .dy
dx 1 dx
ergibt. Da aber vermöge der Gleichung
der graden Linie:
, f—b,
y — b -1 (x—a)
J e—a
und
dy _ f— b
dx ~ e—a
wird, so hat man:
/V.)*=(i+ £r»)//{* +i ( J+ ^ (j: - “OK
Es ist klar, dass jede gegebene Curve,
etwa ein Halbkreis u. s. w., an die Stelle
der graden Linie treten kann.
*) Mit diesem Worte bezeichnen wir jetzt
nur die Linie, auf der die Werthe
von z zu suchen sind, nicht das Ge
setz , nach dem sich x oder u inner
halb dieser Linie ändert, da letzteres
keinen Einfluss auf den Werth des In
tegrals ausübt.
Als wichtig aber erwähnen wir noch
den Fall, wo diese Linie in sich selbst
zurückkehrt, also a — ß ist, wie dies
z. B. bei einem ganzen Kreise, einer
Ellipse u. s. w. geschieht. Auch kann
der Integrationsweg natürlich eine ge
brochene Linie sein, wo sich dann die
Form der Gleichungen
x = (f (u), y = xp(u) oder y = f(x)
während des Weges ändern muss.