Quadratur ebener Figuren. 380 Quadratur ebener Figuren.
Fig. 50.
immer Tangente der ersteren, und die
Länge dieser Normale EB bis zum Be
rührungspunkte B mit der Evolute gleich
dem Bogen dieser, von einem beliebigen
Punkte A gezählt, sein muss.
Wir denken uns jetzt 2 nächste Nor
malen , EB und CF, an die Evolvente
gezogen, so ist EB=AB = s, FCzzAC
■=s-\-ds, wenn wir unter s den Bogen
der Evolute verstehen. Es ist dann
ECF als ein unendlich kleiner Kreis-
sector zu denken, dessen Radius gleich
s ist, und dessen Centriwinkel gleich
dem Winkel dl ist, den 2 nächste Tan
genten an ABC mit einander machen.
I ist dann offenbar der Winkel, den die
Tangente mit irgend einer beliebig zu
wählenden Linie macht. Es wird dann
der Flächeninhalt des bezeichneten Sectors
sein;
4s 2 dl.
Sucht man also den Flächeninhalt BEGD,
welcher von einer beliebigen Curve, ihrer
Evolvente und 2 Tangenten derselben
begränzt ist, so hat man dafür die
Formel:
r l
:4 j S 2 dl,
vente die Curve trifft. Für jede Evol
vente ist Punkt A anders zu bestim
men. Um mittels dieser Formel bequem
rechnen zu können, ist es nöthig, eine
Relation zwischen den Bogenlängen s
und den Tangentenwinkcln l zu haben,
also gewissermaassen diese Grössen als
Coordinaten zu betrachten. (Ueber diese
in mancher Beziehung wichtigen Coordi
naten vergleiche man den Artikel: Trans
formation.)
Wir geben hier die Gleichungen eini
ger Curven in solchen Coordinaten.
Es ist für den Kreis
s~rl
wo r der Radius ist.
Für die Hypocycloide, Epicycloide oder
Cycloide
s = A cos al,
wo die Grössen A und a folgende Be
deutung haben: Sei r der Radius des
rollenden Kreises, R der desjenigen, auf
dem das Abrollen stattfindet, und nimmt
man r negativ für die Epicycloide, posi
tiv für die Hypocycloide, so ist:
.4 r R
A-— (ß+r), u—
R
R+2r'
Für die gemeine Cycloide ergibt sich;
A = 4r, u = l.
Für die logarithmische Spirale hat man:
A
s~Ae
nnd für die Kettenlinie
s = A tg l.
Es ist zu bemerken, dass, da der Punkt
A, von dem aus man die Bogen zählt,
beliebig ist, zu dem Ausdruck für jeden
Bogen eine willkürliche Constante hin
zugefügt werden kann, es wird jedoch
hierbei die Evolvente sich ändern.
Wenden wir auf diese Curven unsere
Formel an, wobei wir mit Z = 0die Qua
dratur beginnen wollen.
Für den Kreis ist:
<f=$J' 1 {rl-\-aYdl-[(W+«)«-«•].
wo l, V die Winkel der Tangenten EB Dies ist also das vom Kreise und seiner
und DG mit der beliebig zu wählenden Evolvente, so wie von einer Kreistan-
Linie, s der Bogen der Curve ist, von gente begränzte Flächenstück,
dem Punkte A an gezählt, wo die Evol- Für die Cycloiden ist:
A 2 A 2 r^ cos 2rtl\ A 2
< f = ~2j (cosal-\-a) 2 dl=-^-J (« 2 +4+2« cos n/-| ^j i (a a -}-i) —g-
¡«■A 2 • t , A 2 * n J
+ sm«i + - 5 — sin 2cd.
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