Quadraturen — Zurückf. auf. 522 Quadraturen — Zurückf. auf.
Quadraturen, Zurückführung der par
tiellen Differenzialgleichungen auf —.
1) Einleitung.
Unter einer partiellen Differenzialglei
chung versteht man eine solche, welche
die Differenzialquotienten einer oder
mehrerer abhängigen Variablen nach
wenigstens 2 unabhängigen Variablen
f ( x l) x i • • • x n i *1’ Z 2 •
jt 1 , x 2 . . . x sind die ^unabhängigen,
a t , zj ... 2 die abhängigen Varia-
P
bien, Mj+M 2 . , . -j-w — l 'der Diffe
renzialquotient, ein Symbol für alle die
jenigen, welche entstehen, wenn man
A, m,, m 2 • • • « mit 0, 1, 2 . . . ver
tauscht.
Selbstverständlich gibt es auch simul
tane partielle Differenzialgleichungen,
und würde man ein System derselben
aus der hier gegebenen Gleichung er
halten, wenn man für f andere Functio-
/■(*11 X 2 •
Z,
dz dz
dx 2 dx 2
enthält. Wie totale Differenzialgleichun
gen , können auch die partiellen erster,
zweiter u. s. w. Ordnung sein, je nach
dem die höchsten darin enthaltenen Dif
ferenzialquotienten erster, zweiter u, s. w.
Ordnung sind.
Das allgemeine Schema einer partiellen
Differenzialgleichung ist mithin:
. z ) = 0.
P dx?' dx 2 u * ... dx U ' n
nen f, , f 2 . . , von derselben Varia
blen gleich Null setzte und mit dieser
Gleichung verbände. Jedoch ist eine
Behandlung der simultanen partiellen
Differenzialgleichungen fast noch gar
nicht unternommen, und sind nur sehr-
vereinzelte spezielle Fälle den gegen
wärtigen Hülfsmitteln der Analysis zu
gänglich. — Wir werden uns daher auch
hier fast ausschliesslich auf eine partielle
Differenzialgleichung mit einer abhän
gigen Variablen zu beschränken haben.
— Das allgemeine Schema für die
selbe ist:
d 2 z d 2 z
dx t 2 ’ dx 2 dx 2
dh
d 2 :
dx 2 ’ dx, 3 ’ dx^dx.
dh
dx
dx ,dx
n— 1 n
1’
dx
:)=0.
Was die Behandlung derselben anbe
trifft , so muss zuvor bemerkt werden,
dass auch dieses Problem in seiner All
gemeinheit nur wenig ausgebeutet ist
und Schwierigkeiten der erheblichsten
Art darbietet. Diese Schwierigkeiten
beziehen sich nicht allein auf die Natur
und auf die Darstellung der allgemeinen
Integrale, obgleich auch diese in den we
nigsten Fällen einer genauem Kenntniss
zugänglich sind, sondern auch auf die
Anwendungen. Denn oft kommt es vor,
dass, um eine partielle Differenzialglei
chung, deren allgemeines Integral man
kennt, für einen bestimmten Fall anzu
wenden, also zu spezialisiren, Probleme
von der grössten und bei unsern jetzi
gen Kenntnissen unüberwindlichen Schwie
rigkeit zu lösen wären, so dass man in
der Regel leichter zum Ziele kommt,
wenn man, statt das allgemeine Integral
zu suchen, sich von Anfang an den Be
dingungen der speziellen Aufgabe mög
lichst anschliesst, und so zu einer Lösung
derselben zu gelangen sucht.
Allgemeineres ist nur für die partiellen
Differenzialgleichungen erster Ordnung
gelungen, und zwar besteht das Resul
tat darin, „dass jede partielle Differen
zialgleichung erster Ordnung sich in ein
System von n totalen Differenzialglei
chungen mit n+1 Variablen zerlegen lässt.“
Diese Reduction, welche immer ange
wandt werden kann, löst also auch die
Zurückführung der partiellen Differen
zialgleichungen auf Quadraturen in den
Fällen, wo nach dem vorigen Artikel
die Auflösung des in Rede stehenden
Systems totaler Differenzialgleichungen
auf Quadraturen führt.
Bei partiellen Differenzialgleichungen
höherer Ordnung hat man sich fast aus
schliesslich auf die Behandlung der li
nearen Gleichungen, d. h. der Gleichun
gen von der Form :