Quadraturen — Zurückf. auf. 599 Quadraturen — Zurückf. auf.
mischen Gleichungen, welche von Di-
richlet gefunden, und aus seinen hinter-
lassenen Papieren von Dedekind mitge-
theilt ist (Grelle, Band 58), gehört daher
zu den schönsten und wichtigsten Resul
taten dieser Art.
22) Verfahren bei der Aullö-
sung einer partiellen Differen
zialgleichung, die den im vori
gen Abschnitt untersuchten Be
schränkungen unterliegt, in
einem besondern Falle.
Die von Poisson behandelte Aufgabe
ist rein analytisch dargestellt die fol
gende :
Es sei gegeben die partielle Differen
zialgleichung :
c, k t , k 2 , k 3 sind Functionen von x, y,
s. Die Gleichung ist sehr allgemeiner
Art. Sie drückt die Bewegung der Wärme
in einem nicht homogenen Körper aus.
Wenn k t , k 2 , k 3 nicht gleich sind, so
ist anzunehmen, dass der Körper nach
den verschiedenen Richtungen sich un
gleich gegen die Erwärmung verhalte,
wie dies in den Crystallen der Fall ist,
welche nicht dem glcichaxigen System
angehören, x, y, z sind rechtwinklige
Coordinaten.
Der Anfangszustand ist gegeben durch
die Gleichung:
2) t = 0, u — F (x, y, z),
wo F eine willkürliche Function ist. —
Es müsste jetzt noch der Wärmezustand
des Körpers auf der ganzen Oberfläche
gegeben sein, um die Function u für den
Körper völlig zu definiren. In der Na-
tur aber tritt in der Regel statt dieser
Bedingung die ein, dass von dem Körper
aus Ausstrahlung in eine Gasart, also
z. B. in die Atmosphäre, deren Tempe
ratur man sich gegeben denkt, stattfin
det, Diese Ausstrahlung ist bestimmt
durch die Differenzialgleichung:
, du „du . du
3) * t _ cos« + K ^ cos ß + *3 §- # cos y
+p(w—0 = 0,
eine Gleichung, die sich nur auf die
Oberfläche ertreckt, deren Gleichung:
4) '/ (*, V, 0 = 0
sei. In den Anwendungen ist sogar
k l —k 1 —k 2 . C ist die Temperatur der
Punkte, welche mit der Oberfläche in
Wärmewechsel stehen. Es ist also im
Allgemeinen £ eine Function von x, y,
z und t, wo die Coordinaten wieder durch
die Gleichung 4) verbunden sind.
Es lässt sich aber in den Anwendun
gen die allgemeine Lösung auf den Fall
zurückführen, wo
£=0
ist, was wir hier annehmen. «, ß, y sind
die Winkel, welche die Normale an die
Oberfläche mit den Axcn macht.
Das hier zu gehende Verfahren ist
übrigens nicht von dem Umstande ab
hängig, dass die Gleichung in Bezug
auf t erster Ordnung ist, und schliesst
sich, wie man leicht sehen wird, auch
dem Falle an, wo statt der linken Seite
der Gleichung 1) gesetzt wird:
wo die Grössen c g nur von x, y, z ab
hängig sein sollen.
Der Charakter der Gleichung ist eben
hauptsächlich der, dass sie in Bezug auf
t linear , und in Bezug auf x, y, z von
der zweiten Ordnung ist.
Um zunächst ein particuläres Integral
der Gleichung 1) zu haben, setzen wir:
5) u—Pe A E ,
wo X eine willkürliche Constante, P eine
Function von x, y, z ist. Durch Ein
setzen in unsere Gleichung 1) erhalten
wir dann:
Diese Gleichung, welche nur drei unab
hängige Variable enthält, ist zunächst
aufzulösen. Wenn diese Gleichung in
Bezug auf x linear ist, so kann man
das eben angestellte Verfahren wieder
holen, d. h. setzen:
Pzze~f* 2x Q,
wo Q nur von y und z abhängt. Die
resultirende Gleichung würde also nur
noch zwei unabhängige Variable enthal
ten. Ist diese auch in Bezug auf y li
near, so ist das Verfahren abermals zu
wiederholen und man hat eine nur von
z abhängige Function, die einer totalen
Differenzialgleichung genügt, welche
schliesslich aufzulösen ist. Dies Verfah
ren findet immer Anwendung, wenn k L ,
k 2 , k 3 Constante sind, ausserdem aber
in vielen Fällen, wo man durch Trans
formation der Coordinaten x, y, z zu li-