Quadratwurzel.
Quadraturen (Astronomie). 608
Fig. 58.
ter sich parallel sind. Die Berührungs
punkte der von S gezogenen bilden dann
eine auf S P senkrechte, die von E ge
zogene eine auf EP senkrechte Ebene.
ab und cd seien bezüglich die Durch
schnitte dieser Ebenen mit SEP. ab aber
schneidet diejenige Hälfte von P ab,
welche von der Sonne erleuchtet wird,
cd diejenige, welche von der Erde aus
gesehen werden kann, ab und cd aber
machen denselben Winkel EPS = «, den
ihre Normalen machen. Sei noch SEP=: A,
SE = q, SP=r. Ist Winkel ,« == 0, so
ist die volle Scheibe von der Erde zu
sehen, ist ,« = 180, so ist P unsichtbar,
und ist ,« = 90, so sieht man die halbe
Scheibe, und allgemein sieht man desto
weniger, je grösser fx ist. Offenbar
aber ist:
r p . sin A
-—7 = -r x —, sm«=p .
sin A sin /x 1 s J 1
Betrachten wir zunächst den Mond, so
kann man q — v setzen, da die Sonne
fast gleich weit von Mond und Erde
entfernt ist, dann ist ¡¿ — X. Zur Zeit
der Conjunction ist nun A = 0, zur Zeit
der Opposition A=180, zur Zeit der
Quadratur A=90; es ist also in der
That die halbe Scheibe zu sehen, es
findet also das erste oder letzte Vier
tel statt.
Bei den obern Planeten dagegen kann
A nie ein spitzer Winkel sein, da sonst
der Planet sich innerhalb der Erdbahn
befände, /x ist also nie stumpf und am
grössten, wenn A = 90° also sin « = —
r
ist. Dies findet zur Zeit der Quadra
turen offenbar statt.
Wir wollen jetzt noch den Winkel /u
für Mars und Jupiter berechnen. Um
den grössten Werth von fj, zu haben,
müssen wir für r die kleinste Entfernung
des Sterns von der Sonne setzen, diese
ist für Mars gleich 1,38 Erdhalbmesser,
also sin/u = j-gg = 0,73, fx = 47°. Dies
ist der Theil der vollen Scheibe (180°),
welcher unsichtbar ist, und es sind da
her beim Mars immer | der vollen Scheibe
sichtbar, d. h. die Phasen desselben sind
nur gering. Jupiter beschreibt fast einen
Kreis um die Sonne, dessen Halbmesser
fünfmal so gross als der der Erdbahn
ist. Es ist also :
sin ,« = 0,2 ,« = 12°,
so dass Jjj- der vollen Scheibe stets
sichtbar sind. Jupiter hat also unmerk
liche Phasen. In höherem Maasse ist
dies noch bei den Planeten der Fall,
welche sich hinter Jupiter befinden.
Quadratwurzel (Arithmetik und Al
gebra).
1) Allgemeine Sätze.
Quadratwurzel aus a, geschrieben \a,
heisst diejenige Zahl, welche mit sich
selbst multiplicirt a gibt. Die Gleichung:
y a =b
ist also identisch mit:
a — b' 1 ,
und aus der Vereinigung beider folgt:
b = Yb 2 .
Satz A. Ist b eine Quadratwurzel
aus a, so ist auch —b eine solche.
Denn es ist:
a = = (—6)*,
also:
-b = ya.
D. h.:
Hat eine Zahl wirklich eine Quadrat
wurzel, so hat sie auch eine zweite, die
mit der ersten gleichen absoluten Werth,
aber das entgegengesetzte Vorzeichen
hat. Es ist also auch :
yb* = ±b.
Satz B. Keine Zahl kann mehr als
2 Quadratwurzeln haben.
Denn sei b eine Quadratwurzel aus
cjß 2
a, so muss der Ausdruck eine
x—b
ganze Function sein. Gäbe nämlich die
Division den Quotienten x-\-c und den
Rest r, so wäre:
X* — a~{x—b) {x-\-c+ -- -)
{x—b) (x-j-c)-l-r.