Quantität,
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Quantität.
bei den Betrachtungen, welche diesem
Artikel zu Grunde liegen, zu schreiten
im Stande sind.
Noch bemerken wir, dass die Begriffe
der negativen und irrationalen Zahl schon
den Griechen bekannt war, welche na
mentlich durch geometrische Betrachtun
gen auf sie geführt wurden. Die Theo
rie der Potenzen, namentlich der ge
brochenen und negativen gehört dagegen
in ihren Anfängen den Arabern, in ihrer
Vollendung erst der neueren Zeit, bis
hinein in das vorige Jahrhundert, an.
Namentlich hat das Verfolgen der Viel
deutigkeit der Wurzeln und gebrochenen
Potenzen lange Zeit die Mathematiker
auf Irrwege geführt.
Quantität (imaginäre).
1) Entstehung der imaginären
Zahlen.
Indem wir an den vorigen Artikel hier
zunächst anknüpfen wollen, erinnern wir
daran, dass wir von der Einheit in dem
selben ausgehend, und dieselben ver
schiedenen Rechnungs - Operationen un
terwerfend , nach und nach zu allen
übrigen reellen Zahlen gelangten. Ein
Nachweis ihrer Realität, dass sie also
wirklich zur Erscheinung kommen, ist
daimm unnöthig, weil alle diese Zahlen
sich dem gänzlich bestimmungsloscn Be
griffe der Einheit selbst jedenfalls un
terordnen lassen. Auf diesem Wege
fortschreitend, wird hier das Imaginäre
entwickelt.
Indess ist, wie doch vorläufig bemerkt
werden muss, noch ein zweiter Weg
möglich. Man kann, statt bloss die
Einheit vorauszusetzen, von continuir-
lichen Grössen ausgehen. Dann sind
Brüche und Irrationalzahlen , wenn man
die Continuität sich nach beiden Rich
tungen ins Unendliche fortgesetzt denkt,
auch die negativen Zahlen gegeben.
Wie durch Erweiterung dieser Betrach
tung zu dem Imaginären ebenfalls ge
langt werden kann, soll der Verfolg die
ses Artikels zeigen.
Das Imaginäre verdankt seine Ein
führung in die Analysis zunächst der
Auflösung der Gleichungen, und zwar
kann es auf die quadratischen Gleichun
gen allein zurückgeführt werden. Schon
die Auflösung der Gleichung:
x 2 -f- a 2 =0
führt auf die Form:
x 2 =\{—a 2 ), oder: x—a.y—1,
und man sieht leicht, wenn man einen
dieser Ausdrücke in die gegebene Glei
chung einführt, die darin vorkommenden
Quadratwurzel gemäss der Definition so
behandelt, dass (Y—a 2 ) 2 — — a 2 , und
(}/—l) 2 = —1 gesetzt wird, die Glei
chung identisch wird. Eben so führt die
Auflösung der quadratischen Gieichung:
x 2 + 2ax-{- 6 = 0
zu der Wurzel:
x= — « + y(« 2 — b),
und es ist leicht ersichtlich, dass, wenn
b positiv und grösser als « 2 , also etwa
a 1 — h——a 2 ist, man immer einen Aus
druck erhält:
x ——a + «y—1 =—a + y(—a 2 ),
welcher in die Gleichung eingesetzt, und
nach den gewöhnlichen Regeln des Rech
nens mit der Maassgabe behandelt, dass
y(—« 2 ) = «y—1 ins Quadrat erhoben
— a 2 gibt, diese Gleichung identisch
macht.
Wir definiren daher eine imaginäre
Grösse als die Wurzel einer negativen
Zahl. Eine solche lässt sich immer zu
rückführen auf den Ausdruck «y—1,
worin a positiv oder negativ ist. Eine
solche Grösse nennen wir jetzt im Ge
gensatz zu den imaginären reelle Grössen.
Den Ausdruck « -J— « — 1, der sich beim
Auflösen der allgemeinen quadratischen
Gleichungen ergibt, nennen wir complexe
Grösse. Er besteht aus einer reellen und
imaginären Grösse, die durch das Addi
tions- (oder Subtractions-) Zeichen ver
bunden sind. Bezeichnen wir noch den
Ausdruck y —1 durch i, so ist ai der
Ausdruck für eine imaginäre, n + ßi für
eine complexe Grösse, und der Defini
tion gemäss ist i 2 = —1.
Die Nothwendigkeit, mit Imaginärem
zu rechnen, und die Art, wie dies ge
schieht, sieht man ohne Weiteres ein.
Ist z. B. eine quadratische Gleichung
mit Buchstaben-Ooefficienten, über deren
numerische Werthe und Vorzeichen man
mithin keine weitere Kenntniss hat, ge
geben, so kann die Nothwendigkeit vor
handen sein, dieselbe aufzulösen, und
zwar in ihrer Allgemeinheit, während
die Werthe erst gelegentlich specialisirt
werden sollen. Man verfährt dann so,
dass man nur diejenigen Sätze anwen
det, welche sowohl für positiv als nega
tiv ganze oder gebrochene Zahlen gleich-
massig gelten; also z. B. dass man die
Factoren eines Products vertauschen
kann, oder einen gleichen Factor in Zäh
ler und Nenner wechselt.
Alle diese Sätze kann man anwenden
und hat sie bereits angewandt, wenn