Quantität.
Quantität. 681
y n = n + ßi
zu lösen. Setzt man;
n = r COS (/’, ß=z rsin(/',
so hat man:
n _ a i
V ,
oder auch, da:
cos 2s Tr = 1, sin2sTr=0
ist:
y n =re ( f‘ i e- sni = re(v +2sn ') i ,
1 ('/’ + 2 S n) i
Ueberall aber kann statt des Congruenz-
zeichens hier das Gleichheitszeichen ste
hen, wenn man, wie wir jetzt thun, statt
der Werthe von y und y H immer ihre
Reste denkt.
Quantitäten — complexe — in ihrer
Anwendung auf die Functionenrechnung.
1) Einleitung.
Es ist nothwendig, Ausdrücke von der
allgemeinen Form f(a+ßi) zu unter
suchen und die Gesetze ihrer Veränder
lichkeit, also der Bildung ihrer Differen
ziale und Integrale festzustellen. Nur
indem man das Veränderliche sich com-
plex denkt, ergeben sich die Gesetze
der Functionenrechnung in einfachster
und allgemeinster Weise.
Die Betrachtungen, welche wir hier
anzustellen haben, ersetzen also die Ele
mente der höheren Analysis, d. h. die
Differenzialrechnung, die man früher
hauptsächlich nur auf reelle Zahlen er
streckte; sie werden sich ferner auf Rei
henentwicklung der Functionen, Eindeu
tigkeit und Mehrdeutigkeit derselben er
strecken müssen.
Wir werden dabei das im vorigen Ar
tikel Gegebene zu Grunde legen, und in
Bezug auf die der Integralrechnung ent
nommenen Betrachtungen auf den Ar
tikel : „ Quadraturen (analytische) “ ver
weisen.
Nachdem im vorigen Artikel der Be
griff des Imaginären in verschiedener
Weise erörtert ist, brauchen wir keine
bestimmte dieser Theorien zu Grunde
zu legen. Immer aber werden wir uns
geometrischer Veranschaulichungen der
art bedienen, dass wir in der complexen
Grösse z = x-{-y\~re* 1 uns x und y als
rechtwinklige Coordinaten, r als Radius-
Vector und (fi als Winkel desselben mit
der Axe der x vorstellen.
Legt man die in Abschnitt 1 bis 9
des vorigen Artikels abgchandelte Theorie
des Imaginären zu Grunde, so ist diese
Betrachtung nur die Versinnlichung der
Thatsache, dass die Grösse z = x-\-yi
sich gleichzeitig mit a: und y ändert,
also eine Veränderlichkeit nach zwei Di
mensionen eintreten kann. Jedem Werthe
von z entspricht dann ein Punkt in der
Ebene A.
Gleiches gilt, wenn man die Theorie
der Congruenzen (Abschnitt 11 des vo
rigen Artikels) dem Imaginären substi-
tuirt, und ist dabei immer anzunehmen,
dass jede Grösse mit ihrem Rest nach
i 2 -f-1 vertauscht wird (siehe Ende des
Abschnittes 11). Dagegen sind bei Zu
grundelegung der Theorie der geome
trischen Grössen (Abschnitt 10) diese
geometrischen Betrachtungen der Theorie
unmittelbar entnommen, und die Punkte
und Linien, welche dabei Vorkommen,
stellen die geometrischen Grössen wirk
lich dar.
2) Allgemeiner Begriff einer
Function mit einer complexen
Va riabl en.
Unter einer Function von z:
u = f(z),
wo:
z — x+yi
eine complexe Grösse ist, verstehen wir
zunächst eine Grösse von der Form p+qi,
wo p und q reelle Werthe sind, die sich
nach irgend einem Gesetze gleichzeitig
mit x und y ändern. Im Allgemeinen
wird also zu jedem Punkte A der Ebene,
welche durch irgend einen Werth von
x und y bestimmt wird (wir drücken dies
in der Folge so aus, der Punkt A habe
den Werth z — x+yi), auch wenigstens
ein Werth von p und ein Werth von q
gehören.
Je nach der Beschaffenheit der Func
tionen kann dieselbe für jedes x und y,
also für die ganze Ebene oder nur für
gewisse Theile derselben gegeben sein.
Im letztem Falle sagt man, x sei be
schränkt veränderlich.
Man kann annehmen,dassman von jedem
Punkt A, dem ein Werth der Function ent
spricht, zu jedem andern B auf wenig
stens einem Wege, d. h, auf einer Linie
so gelangen kann, dass für jeden Punkt
derselben die Function continuirlich
bleibt. Denn was die Discominuitäten
anbetrifft, so finden dieselben entweder
in ganzen Flächenstücken , oder in Li
nien, oder in Punkten statt. In den
beiden ersten Fällen sind die Functionen