Quantität. 734 Quantität.
Entwickelung in Reihen kommt man so
auf völlig eindeutige Art bis zu der,
welche F(B) gibt.
Aendert man den Weg AB, ohne die
Endpunkte zu ändern, so kann die Ent
wickelung, mit der man nach B kommt,
offenbar eine andere werden, und dies
muss der Fall sein, wenn beide Wege
einen Windungspunkt zwischen sich ha
ben, Immer aber ist durch die Strecke,
welche von Ä ausgeht, und den Weg AB
die Function in B völlig bestimmt.
Wir knüpfen hieran noch einige Sätze
von Functionen.
Zunächst erinnern wir an den Ab
schnitt 11) bewiesenen Satz.,
VII, „Wenn in irgend einem Punkte
ci die Function discontinuirlich ist, so
findet dies mit allen Differenzialquotien
ten statt.“
F erner:
VIII, „Ist der Differenzialquotient in
« discontinuirlich, so findet entweder
Gleiches mit der Function selbst statt,
oder sie ist mehrdeutig.“
Denn sonst muss nach Satz II. um et
herum der Differenzialquotient continuir-
lich sein.
IX, „In keinem noch so kleinen
aber endlichen continuirlichen Raume,
sei es Flächenstück oder Linie, kann
eine Function constant sein, wenn sie
nicht eben sich allgemein auf eine Con-
stante reducirt.“
Denn fände dies z. B. in a statt, so
wären alle Differenzialquotienten (Fig. 77)
Eig. 77.
von f(z) für Z — ce der Null gleich, also in
einem Kreise um a die Function con
stant. Zieht man nun aus ß innerhalb
dieses Gebietes einen zweiten Kreis, für
den Entwickelung nach Potenzen lür
(z—ß) stattfindet, so ist auch f(ß) mit
allen Differenzialquotienten der Null
gleich, also auch in y innerhalb dieses
Kreises die Function constant, so gelangt
man , wenn die obige Ausnahme nicht
stattfindet, mit constantem Werthe von
f{z) nach einem beliebigen Punkte, und
dies findet also für den ganzen oder den
Raum statt, für welchen die Function
definirt ist.
Diese Schlüsse finden offenbar dann
immer noch Anwendung, wenn für Punkt
et alle Differenzialquotienten verschwin
den. Also:
X. „Für irgend einen Punkt «, wo
die Function definirt ist, können nicht
alle Differenzialquotienten verschwinden.“
XI. „Eine Function kann in keinem
endlichen Gebiete unendlich oft Null
werden, wenn sie daselbst eindeutig, con-
tinuirlich und nicht der Null gleich ist.“
Denn sonst müssten die Nullpunkte
schliesslich so zusammenzurücken, dass
deren unendlich viel in der Nähe eines
Punktes a lägen, und es wären dann,
wenn man von einem ß zum nächsten
ß + h ginge:
f(ß) = 0, f{ß+h) = 0,
also da h ins Unendliche abnimmt, in
der Nähe von h, auch:
lim fO* + *)r/W - f (fl = 0,
h
und Gleiches fände mit allen Differen
zialquotienten statt.
XII. „Es kann auch eine Function
innerhalb eines endlichen Gebiets mit
der in IX. enthaltenen Ausnahme nicht
unendlich sein.“
Denn sei:
/•(*) = QO ,
so ist:
also constant.
XIII. „Jede eindeutige Function nimmt
wenigstens für einen Werth der Variable
einen gegebenen Werth A an.“
Wir beweisen diesen Satz für A~oo
zunächst. Sei M der grösste Werth des
Moduls von f{z). Nun war:
f.A 1*2...
r\0)=
2 n r
n /»2 7t
■ / f(r
f n
¿* l ) e~ n V
d,.
Ersetzt man das Argument durch M, so
kommt :
mod/'^(0)<l- 2...n—.
il
r
Wird nun /■($) nie unendlich, so kann
man r unendlich gross nehmen, und
es ist: