+ a: b an, zieht die dazu gehörigen L und legt beidemal zuerst
eine positive, dann eine negative Anfangsabscisse xo zu Grunde,
so wird die zugehörige Ordinate xi stets eine solche Lage erhal
ten, daß das neue Verhältniß xi : xo nicht blos seinem abso
luten Werthe, sondern auch seinem Zeichen nach vollständig mit
dem Verhältnisse a : b übereinstimmt. Man wird sich somit
leicht überzeugen, daß, sei die Anfangsabscisse xo positiv oder
negativ, in keinem Fall das Zeichen eines Verhältnisses ver
ändert werden kann, daß also, wenn man mit einem positiven
xo beginnt, stets die zugehörige Ordinate zugleich das Zeichen
des Verhältnisses repräsentiren muß. Weil nun durch das
angegebene Multiplicationsverfahren das Zeichen eines einzelnen
Verhältnisses nicht verändert werden kann, so wird auch das
Zeichen des ganzen Produktes dasselbe bleiben und weil bei
der Multiplication sämmtliche Zwischenabscissen wegfallen, so
wird stets ganz allgemein durch das Zeichen der letzten Ordi
nate das Zeichen des Produkts bestimmt.
8. 12. Ebenso wie in der Arithmetik die Reihenfolge der
Multiplication auf das Schlußresultat keinen Einfluß hat und
wie man dort durch das Vertauschen dieser Reihenfolge eine
Probe der Richtigkeit erhält, so ist klar, daß auch hier die
Reihenfolge der L willkürlich ist und man durch Vertauschen
der Indices die Genauigkeit der Zeichnung controliren kann.
Doch wird man am zweckmäßigsten mit demjenigen I. den
Anfang machen, welches den größten positiven oder negativen
Winkel mit der Abscissenaxe bildet; denn wenn auch anfangs,
solange a : b>>1, die Ordiuaten größer sind als die Abscissen,
so wird sich dieses bald ändern und man wird dann gegen
den Coordinatenursprnng hinarbeiten. Im entgegengesetzten
Falle könnte leicht, besonders bei großem Maaßstabe, die
Zeichenfläche nicht mehr hinreichen und man müßte zu propor
tionalen Reductionen greifen, was nur zu Ungenauigkeiten Ver
anlassung geben kann.
Das Ziehen der L ist durchaus nicht nothwendig, indem
man statt derselben sogleich die Verbindungslinien a b be
nutzen kann.
§. 13. Um x — a e zu bilden, trage man die gegebe
nen Größen a und e (Fig. 6.) auf 2 Axen auf und verwandle
das Dreieck a 0 c in ein anderes von gleichem Inhalte, das
zur einen Seite die Einheit hat, in das Dreieck 1 0 x; die
zu e 1 Parallele a x liefert, vom Ursprünge 0 aus gerechnet, die