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§ 26. Der Pascalsche Satz.
Seiten in der Weise zu neuen Sechsecken, dafs man
stets auf eine Seite eine Diagonale und auf eine Diago
nale eine Seite folgen läfst, so erhält man zwei neue
Pascalsche Sechsecke mit denselben Eckpunkten. Die
zu diesen drei Sechsecken gehörenden Pasc als eben
Geraden gehen durch einen Punkt, einen Steinerschen
Punkt.
Zu der vollständigen Figur eines Pascalschen Sechsecks ge
hören zwanzig Steinersche Punkte.
8. Die vorhin eingeführten Symbole sind sehr geeignet, uns
einen neuen Beweis des Pascalschen Satzes zu liefern. Man denke
sich die vier linearen Formen a, b, c, r" willkürlich gegeben und
führe vermittelst der Gleichungen (4) die linearen Ausdrücke a',.
b', c' ein.
Der durch die Gleichung:
(10) r"r" — r" (a -j- b -j- c) -f- bc -f- ca -ff ab = 0
dargestellte Kegelschnitt trifft die Gerade a = 0 in den beiden
Punkten, deren Koordinaten der Gleichung genügen:
(r" — b) fr" — c) — 0 oder b'c' = 0.
Daher geht dieser Kegelschnitt durch den Schnittpunkt von
(a, b') und von (a, c'). In gleicher Weise zeigt man, dafs die
Kurve durch die Schnittpunkte von (b, a') und von (b, c'), sowie
von (c, a') und von (c, b') geht; auf dem Kegelschnitte liegen
also die sechs Eckpunkte des oben betrachteten Sechsecks.
Durch die sechs Eckpunkte eines Pascalschen Sechs
ecks läfst sich ein Kegelschnitt legen.
9. Fünf beliebige Punkte bestimmen einen Kegelschnitt ein
deutig. Sucht man den Kegelschnitt, welcher durch fünf Eck
punkte des soeben betrachteten Sechsecks hindurchgeht, so mufs
seine Gleichung mit (10) identisch sein. Da diese Kurve aber
auch den sechsten Eckpunkt enthält, gilt der Satz:
Ein Kegelschnitt, welcher durch fünf Eckpunkte
eines Pascalschen Sechsecks hindurchgeht, enthält auch
den sechsten Eckpunkt.
Es dürfte sich empfehlen, folgende Betrachtung beizufügen.
Denken wir uns die fünf Punkte 6, 1, 2, 3, 4 und die Gerade
(4, 5) gegeben, so liefert die Verbindung der Punkte 6, 1 die
Gerade a, die der Punkte 2, 3 die Gerade b und die Gerade 4, 5