§ 27. Der Brianchonsche Satz.
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(c'a) ansehen, bilden die Eckpunkte der Dreiecke (a, b, c) und
(a', b', c') ein neues Sechseck. Um eine merkwürdige Eigen
schaft dieser Figur zu finden, ziehen wir aus den Gleichungen (4)
des vorigen Paragraphen die Folgerungen (vgl Fig. S. 173):
b — c = b' — c, c — a = c' — a', a — b = a' — b'.
Indem wir also setzen:
(1) b — c = p, c — a = p', a — b = p",
folgt:
(2) b' — c' = p, c' — a' = p', a' — b' = p",
(3) p + p + p " = 0.
Nach den Gleichungen (1) und (2) geht die Gerade q — 0
durch den Schnittpunkt der Geraden b und c und den der Geraden
b und c'; ebenso verbindet die Gerade p' = 0 die Punkte (c, a)
und (c', a'), die Gerade q" = 0 die Punkte (a, b) und (a', b').
Indem wir die Eckpunkte des Dreiecks (a, b, c) als die drei ersten,
die des Dreiecks (a', b', c') als die drei letzten Eckpunkte eines
Sechsecks ansehen, hat dies die Eigenschaft, dafs die Diagonalen
p, p', p durch einen Punkt gehen. Es empfiehlt sich aber, von
dieser Figur nicht die Eckpunkte, sondern die Seiten zu be
trachten, weil sie dann die reciproke Figur zu einem Pascalschen
Sechseck bildet; sie heifst ein Brianchonsches Sechsseit.
Ein solches Sechsseit wird durch die beifolgende Figur dar
gestellt. Hier schneiden sich die Geraden 1 und 2 in I, die