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Wahre Werthe des Ausdrucks £,
Untersuchung der wahren Werthe der Ausdrücke,
welche Z werden.
§. 64.
Man hat im Vorhergehenden gesehen, daß die Differential-
Coefficienten sich zuweilen unter der unbestimmt scheinenden Form
£ darbieten; allein dieselben haben immer einen bestimmten Werth,
den es nützlich seyn kann zu kennen. Die folgenden Lehren wer
den uns zu dieser Kenntniß führen.
Nehmen wir zuerst an, diese Coefficienten seyen unmittelbar
durch die unabhängige Veränderliche gegeben. Sind sie unter der
Form eines Bruches vorhanden , dessen Zähler und Nenner einen
gemeinschaftlichen Factor haben, so wird derjenige Werth der un
abhängigen Veränderlichen, welcher diesen Letzteren auf Null
bringt, £ geben: indessen ist es einleuchtend, daß jeder Ausdruck
von der Form
I* (x — a) m
Q (x— a) 11
der ■§■ wird, wenn x—a, nichts destoweniger einen wahren Werth
hat, der Null, endlich oder unendlich groß wird, je nachdem
m>>n, m = n oder m O, weil man nach Auslöschung der den
beiden Gliedern gemeinschaftlichen Facroren entweder
Q(x — a)
erhalt.
Es wäre sehr leicht zu diesen Resultaten zu gelangen , wenn
der Factor x— a wie im Beispiele §. 85. klar vorläge; allein, ver
mittelst der Betrachtung der Aenderung der Functionen, kann man
ihm auf folgende Weise immer dazu verhelfen.
X
Es sey ein Bruch, dessen Zähler und Nenner beide gleich
Null werden, wenn x — a; substituirt man a-fh für x, so ent
wickeln sich die Functionen X und X' in Reihen von der Form
A h si + B hß + rc., A' h ß ' + B' hß' + rc.,
die aufsteigend find (d. h. in denen die Exponenten«, ß rc.
positiv und im Steigen begriffen sind), weil sie bei der Annahme
B — o, die der von x = a entspricht, Null werden müssen: man
hat also
krummen Linien zu bestimmen, sich schon im Isten Bande des „Traite
du CalcA differential et du Calcul inte'gral“ Iste Auflage vor
findet, so wie obige Regel in der Isten Auflage dieses Auszugs.