22 Wiederholte Differentiationen.
und die Vergleichung der Coefficienten gibt alsdann die Glei
chungen ,
M -^ N- 1 ^ P-ii? je
dx' 2 dx' 3 dx'
Setzt man jetzt
f(x)= u und £(x+y) = u/ /
so erhält man sogleich
1 du „ 1 d 2 u _ 1 d 3 u
L = u M=- -j , N=-t—tt j—
' 1 dx' 1.2 dx 2
und endlich,
1.2.3dx 3 '
rc.,
d 3
du y d 2 u y 2 .v. ~ ,
,,u ==U H“^~ “£ zc,<<
Diese Formel nennt man den Taylorschen Lehrsatz, weil
der Engländer Taylor sie zuerst erfand. *)
§. 21.
Dieser Lehrsatz führt sogleich zur Entwickelung von
(x+y) n ; denn in diesem Falle
du d 2 u
ist
:nx‘
dx 2
:n(n— 1) Xir
re.,
' dx
woraus man schließt
„(x+y)"—x n -j-^x n -+ 2 y 2
n(n — l)(n—2)
-!—-— “X n “ y + rc."
Da die früher aufgestellten Regeln der Differentiation, die
Entwickelung der itten Potenz des Binoms, keineswegs voraus
setzen, so kann man dieselbe jetzt als erwiesen ansehen, für alle
Falle, worin der Exponent n ganz oder gebrochen, positiv oder
negativ ist.
*) Der obige Beweis ist im Grunde derselbe, den Lagrange in den Me
moiren der Berliner Akademie, Jahrgang 1772, S. 187, und seit
dem, in der Theorie der analytischen Functionen, gab; allein die An
wendung der Zeichen der Differential-Rechnung verkürzt und verein
facht ihn sehr.
Da der Taylorsche Lehrsatz die Grundlage der Anwendung der Dif
ferential - Rechnung geworden ist, so hat man viele Beweise desselben
geliefert; ich habe deren mehrere in meinem „Irak« du Calcul dif-
fe'rentiel ot du Calcul integral, in 4°«" mitgetheilt. Siehe die
2te Ausl. Band I. S.160 und 277, und Band III. S. 60 , 396 und
die Rote von 399.