Integra l-Re ch ntt n g.
Von der Integration der rationalen Functionen von
einer einzigen Veränderlichen.
§. 165.
Äle Integral-Rechnung ist das Umgekehrte der Differential-Rech
nung; sie hat zum Zweck, von den Differential - Coefficienten
zu den Functionen zurückzukehren, wovon die ersteren abgeleitet
waren. Der Vortrag der Lehren dieser Rechnung bietet Einthei-
lungen dar, die den von der Differential-Rechnung dargebotenen
analog sind. ' Die Differential-Coefficienten der gesuchten Function
sind entweder unmittelbar durch die unabhängigen Veränderlichen
ausgedrückt, oder man hat bloß eine Gleichung zwischen einigen
jener Coefficienten und einer oder mehren der Veränderlichen. Da
der erstere Fall der einfachste ist, so ist er füglich zuerst abzu
handeln.
Ist der Differential - Coefficient von der ersten Ordnung einer
Function von x, inx gegeben, so hat man:
~==X, ober dy=Xdx;
d x
die gesuchte Function ist also diejenige, deren Differential Xdx
ist; man zeigt dies auf folgende Art an:
y=/Xdx,
wo das Kennzeichen /das Umgekehrte des Kennzeichens d ist. *)
♦) Diejenigen, welche zuerst über die Integral-Rechnung schrieben, be
dienten sich des Buchstabens / als des Anfangsbuchstabens dcS Wortes
Summa. Denn da, nach der Ansicht von Leibnitz, die Differentiale
unendlich kleine Zuwachse der Veränderlichen vorstellen (§. 6.), so ist,
diesem zu Folge, eine beliebige Veränderliche, die Summe der unend
lich großen Anzahl von Zuwachsen, die sie von ihrem Ursprung bis
zu deni Punkte erhalten hat, wo man sie betrachtet: deßhalb belegte
Lacrvix Zntcgr. 1