Gleichzeitige Disserentialgleichnngen.
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§. 321.
Betrachten wir jetzt die Gleichungen von der ersten Ordnung
dy— adx — o, dz—ßdx=o,
in welchen a, ß beliebige Functionen der drei Veränderlichen x,y, z
sind. Hier läßt sich das Verfahren des §. 133. auf folgende Art
anwenden.
Man differentiirt die erste, wodurch man erhält:
da da _ da , ,
d'V — dx 2 r— dxdy — v dxdz = o i
J dx dy J dz y
setzt man für dz seinen Werth ßdx, so erhält man:
dx 2 — ^ dxdy:
cly
eliminirt man hierauf z, vermittelst der Gleichung
dy — adx — o,
so gelangt man zu einer Resultirenden in x und y von der
zweiten Ordnung, welche nothwendig ein ursprüngliches Integral
mit zwei willkürlichen Constanten a und b hat (298).
Es seyen
y/(x, y, a, b) = o und dy= mdx
dieses Integral und der daraus abgeleitete Werth von dy; substi-
tuirt man diesen letzteren in dy — adx — o, so erhält man eine
zweite ursprüngliche Gleichung m — a = o zwischen x, y, z, so
daß die gegebenen Differentialgleichungen durch das System von
Gleichungen
'ip (x, y, a, b) — o , m — a== o
und durch alle diejenigen, welche mit diesen letzteren gleichbedeu
tend sind, werden befriedigt werden.
Dieses vorausgesetzt, werden wir sehen, daß es immer wenig
stens zwei Systeme von Facroren giebt, vermittelst welcher man
aus den gegebenen Gleichungen zwei genaue Differentiale ableitet.
Denn eliminirt man aus den oben angedeuteten ursprünglichen
Gleichungen wechselsweise a und b, und bringt die Resultate
auf die Form
M=a, N = b;
so folgt, daraus, daß ihre Differentiale
dM . dM . . dM _
__dx + s -dy+ —dz = o
dN , , dN, , dN .
— dx + — dy + — dz = o
dx ‘ dy J dz
durch die aus den gegebenen Gleichungen abgeleiteten Werthe
dy—adx, dz =ßdx. befriedigt werden müssen, daß die Größen