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Kreis-Functionen.
Um das erste der Differentiale zu integriren, setze man-- — 2z
nach dem, was so eben gefunden worden. Mithin ist endlich:
/ - dz
öln:
1. tang -j- z —j— const."
>t / sin z
Verwandelt man nun z in i q — y, so giebt das Resultat
J cosz 1=5 — 1 * tang ^ ~~ z ) ■+■ const *, oder
/ - dz
= 1 cot 4- C —- z) -4- const,* s ',
COSZ '
weil lcota = —Itanga ,,Trig. §, 9/‘
Man sieht also, daß sich das Integral
fdz sin z lu cos z 11
jedesmal finden läßt, wenn die Exponenten m und n ganze Zah
len sind, mögen sie positiv oder negativ seyn. Es verhalt sich
nicht eben so, wenn jene Exponenten gebrochene Zahlen sind; man
muß alsdann zu den Reihen seine Zuflucht nehmen, außer in we
nigen Fällen, wo sich die Integration von selbsten darbietet.
Allgemeine Methode, um genäherte Werthe der
Integrale zu erhalten.
§. 229.
Die Entwickelung der Integrale in Reihen führt nur dann zu
einem genäherten Werthe der Integrale, wenn die erhaltenen Rei
hen convergirend sind, was nicht immer der Fall ist. Die Ana
lysten haben deßhalb auf Mittel gedacht, zu den genäherten Wer
then der Integrale zu gelangen, welches auch die> gegebenen Dif
ferentiale seyn mögen. Der Taylorscbe Lehrsatz führt auf eine
sehr einfache Weise zu den Formeln, die Euler zu diesem Behuf
aufgestellt hat. Ehe wir aber zu ihnen hingehen, wollen wir einige
Benennungen kennen lehren, welche sich aus die verschiedenen Ge
sichtspunkte beziehen, unter welchen man die Integrale betrachtet.
Die Nothwendigkeit, dem Werthe eines Integrals eine will-
kührliche Constante hinzuzufügen, um dem Integrale die Allge-