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Anhang
zum
Lehrbuch der Differential- und Inte
gral-Rechnung.
Dlffcrenzen-Rechnung und Reihen.
Von der directen Differenzen - Rechnung.
§. 373.
der Differential - Rechnung änderte man die Functionen nur,
um die Formier Glieder ihrer Entwickelung, oder um die Gren
zen der Verhältnisse, zwischen ihren Aenderungen und denjenigen
der Veränderlichen wovon sie abhangen, zu betrachten, ohne
irgend eine Rücksicht auf die Werthe jener Aenderungen zu neh
men. Man hatte hierbei nur mit neuen Functionen zu thun,
welche von der ersten abgeleitet waren , nicht aber mit den nu
merischen Werthen der Zuwachse. Mein die nähere Betrach
tung dieser Werthe hat gezeigr, daß sie in sehr vielen Fällen
weit einfachere Gesetze befolgen, als dasjenige der Function selbst
ist, oder daß sie wenigstens oft absteigende Reihen bilden, die
leichter Näherungen zulassen, und auf welche es folglich nützlich
seyn kann die primitiven Größen zurückzuführen. Unter diesem
Gesichtspunkte hat man sich zuerst mit der Differenzen-Rech
nung im engeren Sinne beschäftigt.
Man hat diese Rechnung die Rechnung uit endlichen
Differenzen genannt, um sie von der R'chnung mit
unendlich kleinen Differenzen zu unterscheiden; allein
da die Benennung „Differential-Rechnung", welche
ausschließlich dieser letzteren beigelegt wird, nach Gründen, die
in tz. 5. vorkamen, jeder Zweideutigkeit zuvorkommt: so ist es
nicht nöthig, den Differenzen das Beiwort endlich hinzu
zufügen, da dieselben mit den Differentialen nicht verwechselt
werden können.