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d, h. von dieser Parallaxe abhängen. — Eine wenigstens theoretisch
einfache Methode ergiebt sich folgendermaßen:
Werden an zwei weit von einander entfernten Stationen, deren
Meridiandisferenz bekannt ist, in demselben absoluten Zeit
momente die scheinbaren Horizontkoordinaten des Monds beobachtet
und daraus in Verbindung mit den bekannten Polhöhen die schein
baren Deklinationen berechnet, dann hat man, wenn
H die Äquatorial-Horizontalparallaxe des Blonds
z die scheinbare Zenithdistanz des Monds am ersten Beobach
tungsorte
(p die geocentrische Breite des ersten Beobachtungsorts
p den Erdradius des ersten Beobachtungsorts
ä die scheinbare Deklination des Monds am ersten Beobach
tungsorte
die analogen Größen am zweiten Beobachtungsorte
bezeichnen, nach Gleichung (ß) p. 64:
y/l — p 2 sin 2 zsin 2 II. sind-}-(psin<p—pcoszsind)sinII
= \/1 — p, 2 sin 2 z,sin 2 II. sind,-(-p,(sincp,—cosz,sind,)sinII
Die beiden Seiten dieser Gleichung sind nämlich Ausdrücke für
die wahre Deklination des Monds in demselben absoluten
Zeitmomente, also Ausdrücke einer und derselben Größe.
Entwickelt man die irrationalen Bestandteile, dann geht die
Gleichung über in:
— — (p 2 sin 2 z sin d — p, 2 sin 2 z, sin d,) sin 2 II
+ [p (sin (p - cos z sin d) - p, (sin cp, - cos z, sin d,)] sin II=sin d, - sin d (I)
Aus dieser Gleichung läßt sich sin II berechnen, da alles Übrige
gegeben ist. Dieselbe kann natürlich auch in dem Falle angewendet
werden, wenn, wie in dem früheren Verfahren, die Beobachtungs
stationen unter gleichem Meridiane liegen. Sie erscheint mithin als
der Ansdruck eines allgemeineren Verfahrens.