Full text: Nachträge zu dem Abrisse der mathematischen Geographie und den Elementen der Astronomie (Teil 2)

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Nehmen wir an, man habe in A und A 1 Polhöhenbestimmungen 
vorgenommen, dann ist der von den beiden Normalen AL und AjB x 
(die ungestörten Richtungen der Schwere stehen nämlich nach statischen 
Gesetzen normal zur Erdoberfläche) gebildete Winkel ersichtlich gleich 
der Differenz der wahren Polhöhen, während der von AL und AZZ 
eingeschlossene Winkel dem Unterschiede der mit Anwendung des ge 
störten Senkbleis (des gestörten Libellenniveaus) wirklich beobachteten 
Polhöhen gleichzusetzen ist. Diese letztere Differenz übersteigt aber die 
erstere um den Winkel 2«, und eine möglichst genaue Bestimmung 
dieses Winkels bildet den ersten Teil der Aufgabe. Zu dem Ende hat 
man nur nötig, durch eine Methode, welche von dem Gebrauche des 
(gestörten) Niveaus unabhängig ist, sich der wahren Polhöhen zu 
versichern, indem man z. B. auf geodätischem Wege den Meridianbogen 
BB, mißt und ihn mit der bekannten Größe eines Meridiangrads in 
dieser Gegend vergleicht, oder indem man ebenfalls durch trigono 
metrische Messung die Lage des Punkts L gegen einen in angemessener 
Entfernung befindlichen, der geographischen Breite nach genau bekannten 
Punkt L bestimmt u. s. f. 
Nachdem nun auf diese Weise die Lotablenkuug a (Maskelyne 
fand dieselbe — 6", indem sich ihm der Überschuß der Differenz der 
scheinbaren Polhöhen von A und A x über die Differenz der wahren 
Polhöhen — 12" ergab) festgestellt ist, gestaltet sich das weitere Ver 
fahren folgendermaßen: 
Die Richtung AI) des abgelenkten Lots fällt zusammen mit der 
Richtung der Resultierenden aus der Anziehungskomponente DE der 
Erde und der nach dem Schwerpunkte 8 gerichteten Atträktionskom- 
ponente D8 des Bergs. Sind nun 
das Volumen v des Bergs, 
sein specifisches Gewicht 8, 
die Entfernung cl feines Schwerpunkts 8 von der abgelenkten 
Kugel des Senkbleis, sowie 
der Winkel ß dieser Entfernung mit der Richtung des Senkbleis 
mit möglichster Genauigkeit ermittelt, und bezeichnet ferner: 
V das bekannte Volumen der Erde, 
8 das gesuchte specifische Gewicht derselben, und 
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