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und Masse, an Stelle der Lotablenkung die leichter bestimmbaren
Schwingungen der Torsionswage treten ließ.
In Fig. 2 bedeuten k x und k 2 zwei kleine Platinkngeln, welche
an dem mit dem feinen Silberdrahte DO verbundenen Hebel AB an
gebracht sind. Wird nun dem Kügelchen k x eine große Bleikugel Xi
seitlich genähert, dann findet zwischen diesen Kugeln eine gegenseitige
Anziehung statt, welche eine Drehung des Hebels und Silberdrahts
bewirkt, die solange fortdauert, bis der zunehmende Torsionswiderstand
des Drahts eine weitere Annäherung der beiden Kugeln verhindert.
Nach Entfernung der anziehenden Kugel Xi wird alsdann der Hebel
pendelartig in immer kleineren Elongationen hin und her schwingen,
bis er endlich in seiner anfänglichen Gleichgewichtslage wieder zur
Ruhe gelangt.
Die angezogene Kugel k x beschreibt demnach infolge ihrer Ver
bindung mit dem Hebel einen Kreisbogen. Giebt man der anziehenden
Kugel X, eine doppelte Masse, dann wird auch der Schwingungs
bogen doppelt so groß. Überhaupt zeigen die Beobachtungen eine
genaue Proportionalität zwischen Anziehungskraft und Ausschlagswinkel,
und da erstere dem Torsionswiderstande gleichzusetzen ist, so ist auch
dieser proportional dem Ablenkungswinkel. Mit diesem Torsionswider
stande strebt der Hebel in seine Gleichgewichtslage zurückzukehren, und
weil er in jedem Augenblicke der Elongation von der Gleichgewichts
lage proportioniert ist, so bestehen bei der Torsionswage dieselben dy
namischen Bedingungen wie beim Pendel. Denn auch der bekannten
Pendelgleichung
(in welcher t die Schwingnngszeit, l die Länge des Pendels und
g die Acceleration der Schwere) liegt die für kleine Ausschlags-
winkel berechtigte Voraussetzung zu Grunde, daß die Triebkraft des
Pendels in jeder Lage der Elongation proportional ist. Nur weil
bei dem Torsionspendel die bewegende Kraft derselben
Bedingung genügt, ist es gestattet, die Gleichung des
Gewichtspendels auch auf das Torsionspendel zu über
tragen.