auf eine bloße Zeitmessung hinausläuft. Zu dem Zwecke sind in den
astronomischen Ephemerideu gewöhnlich von 10 zn 10 Tagen die schein
baren (mit der Nntation behafteten) Rektascensionen einer größeren An
zahl von Fundamentalsternen angegeben, unter denen man dann einen
solchen auswählt, der sich in möglichst großer Nähe des zu beobachtenden
Sterns befindet. Denn in diesem Falle übt ein etwaiger Fehler des
Instruments auf beide Sterne nahezu denselben Einfluß aus, der
mithin in der Rektascensionsdisferenz fast verschwindet. Die Be
obachtungen liefern also auch scheinbare Rektascensionen.
Um nun zunächst diese Rektascensionen und Deklinationen auf
Ekliptikkoordinaten zu bringen, wird man sich der Formeln II, p. 14
der sph. Astr. bedienen und zwar unter Anwendung der scheinbaren
Ekliptikschiefe e. Dabei ist zu bemerken, daß diese scheinbare Schiefe
für jede Beobachtung einen durch Nntation etwas veränderten Wert
hat, auch wenn die Beobachtungen nur durch eine mäßige Anzahl von
Tagen getrennt sind. Man hat deshalb die Transformation auf die
Ekliptik jedesmal mit dem zur Zeit der einzelnen Beobachtungen gerade
statthabenden Werte der scheinbaren Schiefe auszuführen. — Auch darf
nicht unerwähnt bleiben, daß die Sonne (oder, je nach der Auffassung,
die Erde) sich selten genau in der scheinbaren Ekliptik befindet, daß
dieselbe vielmehr fast stets eine gewisse (allerdings eine Sekunde nie
übersteigende) Breite in Bezug ans die scheinbare Ekliptik besitzt. Denn
wenn auch der konstante störende Einfluß der Planeten aus die Lage
der Ekliptik durch Berücksichtigung ihrer säkularen Abnahme (p. 5 der
sph. Astr.) in Rechnung gebracht ist, sobald man von scheinbarer
Ekliptik redet, so sind doch die von den Planeten auf die Lage der
Ekliptik ausgeübten periodischen Störungen darin nicht eingeschlossen.
Doch sind die hierdurch bedingten Korrektionen so geringfügig, daß
man sie bei einer ersten Bahnberechnung meist außer acht läßt.
Durch die Transformation der Äquatorkoordinaten auf die Ekliptik
sind nun zwar alle Beobachtungen auf dieselbe Ebene bezogen, allein
der Nullpunkt der Ekliptik, das Äquinoktium, ist noch bei jeder Be
obachtung verschieden. Man wird also ferner jede Länge von der
Nntation befreien, indem man zu derselben
17", 24 sin ct,