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Die Länge des Sekundenpendels als Funktion der
geographischen Breite.
Zwischen der Schwingungsdauer t eines einfachen Pendels, seiner
Länge 1 und der Beschleunigung g der Schwere besteht bekanntlich die
Gleichung:
t= *Vr
Für das Sekundenpendel ist t — 1, also:
1 = 4-.
TT“
Bedeutet g 0 die Beschleunigung der Schwere am Äquator, e die
Excentricität der Meridianellipse und cp die geographische Breite, dann
hat man die Gleichung:
go : g = V 1 — « 2 sin 2 rp : 1,
da sich die Beschleunigungen wie die Normalen des Erdellipsoids ver
halten (vgl. Nachträge zur sphär. Astr., die Schwere als Funktion
der geographischen Breite).
Wegen der Kleinheit von e kann man aber setzen:
c2
: go (1 —ö- sin 2 cp) und mithin:
g =
l = ^r +
go
1 sin 2 ff.
Betrachtet man nun und
2 TT'
als die durch Beobachtung
zu bestiinmenden Größen und bezeichnet dieselben bezw. durch x und y,
dann hat man:
1 = x H- y sin 2 cp.
An und für sich wären zu dieser Bestimmung zwei durch Messung
gefundene Wertpaare von 1 und cp hinreichend. Man habe aber
wiederum sechs Beobachtungen, bei denen das Meter als Einheit der
Längen genommen ist, nämlich:
0,9929750 — 0,3903417 y — x = 0
0,9934620 — 0,4972122 y - x = 0
0,9938784 — 0,5667721 y — x = 0
0,9934740 — 0,4932370 y — x = 0