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Endlich sei noch erwähnt, daß q> 0 auch denjenigen Fehler darstellt,
der in jeder neuen, unter gleichen Bedingungen angestellten Beobachtung
zu befürchten ist. Daher die Bezeichnung: error ineäius wotueuäus.
2. Von der Interpolation.
Es sei y (z. B. die Deklination eines Planeten) eine Funktion
der Zeit t, also:
I = f (t),
dann ist in den astronomischen Tafeln die Funktion immer nur für bestimmte,
durch gleiche Intervalle getrennte Zeiten gegeben. Man kommt aber
oft in die Lage, für zwischenliegende Zeitpunkte die Funktion y be
stimmen zu müssen. Dies geschieht durch ein Verfahren, welches man
die Interpolation nennt, von der vorzugsweise zwei Arten im
Gebrauche sind, die sich als
lineare Interpolation und
parabolische Interpolation
unterscheiden lassen.
Die lineare Interpolation findet Anwendung, wenn die Funktion
innerhalb des betrachteten Zeitabschnitts der Zeit proportional geht, die
parabolische, wenn diese Proportionalität nicht stattfindet.
Die lineare Interpolation.
rix. «.
In Fig. a werde durch
die Kurve MN die Funktion
y dargestellt. Da man den
Beginn der Zeit (den Null
punkt) beliebig wählen kann,
so verlegen wir denselben
stets an den Anfang des
Jnterpolationsintervalls.
Es sei also für
t — 0
y=y°-