AQ den Äquator, EK die Ekliptik und 8 den
Ort der Sonne im Momente des Meridian
durchgangs. Es ist also im Falle der Figur
seit der Frühlingsnachtgleiche bereits eine Zeit
verflossen, welche die Sonne zur Zurücklegung
des Wegs v8 — 1 nötig hat. Diese Sonnen
länge 1 läßt sich aber aus dem rechtwinkligen Dreiecke ySJ, in welchem
die Schiefe s der Ekliptik und die Deklination d bekannt sind, be
rechnen und nachher, da die Änderung der Sonnenlänge an dem be
treffenden Tage sich gleichfalls feststellen läßt, durch eine einfache Pro
portion in Zeit verwandeln. Diese Zeit ist dann der Zeit des wahren
Mittags hinzuzufügen, oder von ihr abzuziehen, je nachdem die Nacht
gleiche, wie in der Figur, bereits vorüber ist, oder noch erwartet wird. —
Außerdem läßt sich auch der Augenblick der Nachtgleiche dadurch be
stimmen, daß man mehrere Tage vor und nach dem Eintritte der
selben die Deklination der Sonne mißt und dann durch Interpolation
den Zeitpunkt ermittelt, wann die Deklination Null ist, die Sonne
also im Äquator steht.
Nachdem wir nun Mittel kennen, den Augenblick der Nachtgleiche
zu bestimmen, kann die Auffindung der Länge des tropischen Jahrs
keine weitere Schwierigkeit machen. Der von einer Frühlingsnachtgleiche
bis zur nächstfolgenden gemessene Zeitraum würde indessen noch mit
kleinen Fehlern behaftet sein, die allein schon durch gewisse Unregel
mäßigkeiten in der Bewegung des Frühlingspunkts bedingt sind. Man
muß nämlich hierbei bedenken, daß man nicht die (fortwährend ein
wenig verschiedene) Länge eines einzelnen tropischen Jahrs, sondern
die mittlere Länge desselben sucht. Das Verfahren, dessen sich
Hevelius bediente, und das im wesentlichen auch noch heute angewendet
wird, bestand darin, zwischen zwei zeitlich sehr weit auseinanderliegenden,
gleichartigen Äquinoktien die Anzahl der verstrichenen Jahre und die
Zahl der verflossenen Tage, Stunden u. s. f. zu bestimmen und dann
durch Proportion zu berechnen, wieviel Tage u. s. w. auf eins dieser
Jahre entfallen. Durch dies Verfahren verteilen sich etwaige kleine
Fehler und Abweichungen in den Beobachtungen auf die große Anzahl
von Jahren und werden dadurch nnmerklich. Was nun die Details