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Man ist deshalb gezwungen, den Wert von u auf indirektem
Wege, am einfachsten mittels der s. g. regula falsi oder Fehlerrechnung
durch successive Annäherungen zu ermitteln. Da man von dieser Auf
lösungsmethode in der Astronomie ununterbrochen Gebrauch macht, so
ist dieselbe im Anhange dieses Buchs einer eingehenden Betrachtung
unterzogen und durch ein Zahlenbeispiel erläutert worden.
An dieser Stelle beschäftigt uns lediglich die umgekehrte Aufgabe,
nämlich die Bestimmung der mittleren Anomalie aus der wahren und
der Excentricität. Sie bietet mit Zugrundelegung der beiden oben
entwickelten Gleichungen keinerlei Schwierigkeiten.
Beispiel.
Auf S. 23 haben wir für den Planeten Mars gefunden:
wahre Anomalie cp — 31° 20' 10",4
Excentricität e = 0,093134.
Mit Zuziehung unserer ersten Gleichung ergiebt sich hieraus:
log sin ii — 9,6809174, also:
excentrische Anomalie u = 28° 39' 43",4,
so daß nach der zweiten Gleichung:
mittlere Anomalie nt — 26° 6'9",3
— 0,4555760 (in Teilen des Radius).
Da, wie früher bewiesen, mit Vernachlässigung der Marsmasse:
log n = log k — | log a,
im vorliegenden Falle aber (s. S. 23):
a = 1,523721
log a = 0,1820052, während bekanntlich
(S. 5): log k = 8,2355814, so hat man weiter:
log n — 7,9625736, mithin:
tägl. mittl. Bewegung n — 0,00917432
— 31'32",4
und endlich: log t — 1,6959873, also:
Perihelzeit t — 49,6578 mittleren Tagen.