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Denken wir uns durch den Erdmittelpunkt 0 eine Parallele zur
Meteorbahn AE gelegt, dann schneidet auch diese die Himmelssphäre
in den Radiationspunkten, da die Entfernung der AE vom Erdcentrum
neben der unermeßlichen Ausdehnung der Fixsternsphäre verschwindet.
Bezeichnet demnach MN die senkrechte Projektion der Meteorbahn
AE auf den Äquator und liegt die CA, der MN parallel, dann mißt
der Winkel
TCA,,
in der Richtung der wahren täglichen Bewegung gezählt, die gesuchte
Rektascension A, des Divergenzpunkts, während der Neigungswinkel der
AE gegen die Äquatorebene mit der Deklination 1), dieses Punkts zu
sammenfällt.
Mit Zuziehung der Figur findet man aber leicht:
AF AM — EN
1) tgD, = FE — MN
r„ sin d„ — r, sin d,
V r, 2 cos 2 d, + r,, 2 cos 2 d 2 — 2 r, r„ cos d, cos d„ cos (a, — a„)
2) A, = a„ 4- jC. AC a, = a„ + jC. CMN, wo a„ die be
kannte Rektascension des Punkts E bedeutet und der Winkel
CMN ans dem gleichnamigen, bereits bei Bestimmung von
1), verwendeten Dreieck erhalten wird.
Was die Koordinaten des zweiten Radiationspunkts betrifft, so
überzeugt man sich ohne Mühe — wenn man bedenkt, daß derselbe
sich als Schnittpunkt des nach dem Erdmittelpunkte verlegten, über E
hinaus verlängerten AE mit dem Himmelsgewölbe darstellt — daß
dessen Deklination derjenigen des ersten Radiationspnnkts gleich aber
entgegengesetzt ist, während seine Rektascension von derjenigen des Di-
vergenzpnnkts um 180° verschieden ist.
4. Berechnung der Bahnelemente des Meteors.
Im folgenden werden wir von nachstehendem
Hilfssatze
Gebrauch machen.