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In Figur 9 berührt der Kernschatten des Monds die Erde
in I. Es ist aber in diesem Falle, wenn die Figur wiederum den
Zeitpunkt der Konjunktion angiebt:
geoc. Breite = y -j— z — x
= u — v-f-z — x
= (C — O + r - R.
Wenn also
ß <C <Z — O + r — R,
dann gelangen einige Teile der Erdoberfläche sicher in den Kernschatten
des Monds und haben totale Sonnenfinsternis.
4. Die Perioden der Mond- und Sonnenfinsternisse.
Schon den Alten war es bekannt, daß nach 18 Jahren 11 Tagen
— der babylonischen Periode Saros — sowohl die Mond- als die
Sonnenfinsternisse fast genau in derselben Reihenfolge wiederkehrten,
und sie gründeten auf diesen Cyklus ihre Vorausberechnung der Finster
nisse. Es erklärt sich diese Thatsache einfach daraus, daß
18 I. 11 M. = 242 drakon. Monaten
= 223 synod. Monaten.
Gehen wir nämlich von einer cf oder ^ aus, die mit einem
Knotendurchgange des Monds zusammenfällt, dann wird nach Ablauf
einer ganzen Anzahl synodischer Monate wieder Konjunktion oder
Opposition und nach Verlauf einer ganzen Anzahl von Drachen
monaten wieder Durchgang des Monds durch denselben Knoten statt
finden — nach Ablauf von 18 Jahren 11 Tagen also gemäß den
obigen Gleichungen dieselbe Syzygie mit demselben Knotendurchgange
wiederum znsammeutreffen, so daß während dieses Zeitraums der
Kreislauf der Erscheinungen (Konstellationen) sich wiederholt.