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2. Numerische Berechnung der Mondfinsternisse.
Erstes R e ch n u n g s b e i s p i e l:
Mondfinsternis vom 1. Juni 1863.
Nach dem Berliner Jahrbuche hat man:
1863
Länged. Monds
1
Breite d. Monds
b
Parallaxe des
Monds (C
Scheinb. Radius
des Monds r
1. VI. O h
243" 15'33", 5
^-0" 20'29", 2
60' 27". 0
16' 30", 0
12»
250" 40' 1", 4
+0° 20'38", 6
60' 40", 7
16' 33", 7
2. VI. 0»
258° 7'22", 3
+1° 1' 41", 1
60' 50", 2
16' 36", 3
1868
Länge der Sonne
Parallaxe der
Radius der Sonne
X
Sonne ©
E,
1. VI. 0»
70» 25' 9". 8
8", 5
15' 47", 5
2. VI. 0»
71" 22' 35", 8
8", 5
15' 47", 4
Aus diesem Schema ersieht man, daß am 1. Juni 1863 um
0" mittlerer Berliner Zeit, astronomisch gerechnet (also 12'' mittags
bürgerlich) die Differenz zwischen Mond- und Sonnenlänge ca. 173",
am 2. Juni um dieselbe Zeit ca. 187 o beträgt, daß demnach die
wo die Differenz — 180°, sehr nahe in die Mitte jener beiden
Zeiten, also
1. VI. 12"
fallen wird. Die genaue Zeit der Opposition muß nun durch das
uns bereits bekannte Verfahren der Interpolation gesucht werden.
Man findet damit:
Zeit der ^ = 1, VI. 1863.12" 23" 49 8 , 9 m. Berl. Z.
Die Berliner Zeit kann hierauf leicht in die Zeit irgend eines anderen
Orts, dessen Meridiandifferenz von Berlin bekannt ist, verwandelt
werden.
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