Full text: Berechnung der Finsternisse, Meteorbahnen, Stellarastronomie (Teil 4=Abt. 2)

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blicke die Bewohner der erleuchteten Erdhälfte eine der Venusbewegung 
entgegengesetzte, die Bewohner der Nachtseite eine derselben gleichartige 
Bewegung haben (]. Fig. 22). Bleibt also ein Beobachter während 
eines Durchgangs stets in der der Sonne zugekehrten Hemisphäre, 
dann erfährt der Durchgang durch die Rotation eine Verkürzung; be 
findet er sich während des Vorübergangs teils auf der Tag-, teils 
auf der Nachtseite, dann wird die Erdumdrehung die Dauer des 
Durchgangs einerseits verkürzen, andererseits verlängern u. s. f. Da 
man nun die Art und Größe der rotierenden Bewegung für jeden 
gegebenen Erdort leicht berechnen kann, so läßt sich auch die Wirkung 
der Rotation von der der Parallaxe trennen. Aus der reinen Parall 
axenwirkung läßt sich dann rückwärts auf die Größe der Parallaxe 
schließen. 
b) Methode der korrespondierenden Phasen. 
(Auf Anregung von Joseph Delisle, 1688—1768*), zur Bestimmung der 
Sonnenparallaxe verwendet, zuerst in umfassender Weise von Delambre, 
1749—1822, Lei Bearbeitung des gesamten, auf den Durchgang von 1769 sich 
beziehenden Beobachtungsmaterials.) 
Wir werden die Entwickelung der Methode gleichfalls an die 
erste Hauptform unserer Parallaxengleichung 
eos 6 — V 1 — 2 g cos z sin iT -)- q 2 sin 2 TI (1 — q cos Z sin n) 
cos A -f- q cos Z sin JI + q cos z sin tc — q 2 sin TI sin 7t 
anschließen, in welcher 
6 die geocentrische Distanz von Sonne und Venus, 
A die von einem Erdorte gesehene (scheinbare) Distanz dieser 
Himmelskörper, 
n die Sonnenparallaxe, 
TI die Venusparallaxe, 
q den Erdradius am Orte der Beobachtung, 
Z, z die geocentrischen Zenitdistanzen von Sonne und Venns 
bedeuten. 
*) Nicht zu verwechseln mit seinem älteren Bruder Guillaume Delisle, 
dem berühmten Geographen.
	        
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