Full text: Elemente der Astromechanik: die Störungen der fortschreitenden und rotierenden Bewegung der Himmelskörper, Theorie der Schwere auf der Oberfläche rotierender Sphäroide (Teil 5)

Das Gesetz der allgemeinen Schwere ist bereits an einer früheren 
Stelle dieses Werks — nach seiner erfahrungsmäßigen Grundlage sowohl 
wie seinen Folgen — Gegenstand unserer Betrachtung gewesen. Dem da 
maligen Zwecke entsprechend, blieben diese Untersuchungen indessen auf 
diejenigen Bewegungen beschränkt, welche sich als das Resultat der An 
ziehung zwischen zwei Himmelskörpern — zwischen der Sonne und 
einem Planeten, dem Planeten und einem Satelliten, dem Hauptsterne und 
dem Nebensterne — ergaben. Unter dieser Annahme, nach welcher also 
der Planet nur der Anziehungskraft der Sonne, der Trabant nur der 
Attraktion des Hauptplaneten unterworfen ist, ließen sich die Bewegungs 
erscheinungen unter den drei verhältnismäßig einfachen Gesetzen zu 
sammenfassen, deren empirische Auffindung das Verdienst Keplers ist. 
Diese Bewegung in unveränderlichen Ellipsen entspricht nun 
aber — wenn sie auch die Grundzüge der wirklichen Bewegung für 
einen kurzen Zeitraum in befriedigender Weise zur Darstellung bringt — 
keineswegs genau und für alle Zeiten dem Zustande der Natur. Viel 
mehr lassen umfassendere Beobachtungen keinen Zweifel darüber, daß 
die Elemente aller elliptischen Bahnen, soweit sie überhaupt 
solchen Beobachtungen zugänglich sind, immerwährenden Veränderungen, 
sog. Störungen unterliegen, die dann selbstredend nicht allein in den 
Elementen, sondern auch in den von diesen Elementen abhängigen 
Koordinaten zur Erscheinung kommen. 
Jsrael-Holtzwart, Astromechanik. 
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