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sondere Gebrauch des Gnomons zur Bestimmung der Deklination, der
Mittagslinie, der Sterne der Nachtgleichen und Sonnenwenden. Außer
dem: Kenntnis der Planetenumläufe; Meridiandurchgangs-Beobach-
tungen mit Hilfe der Wasseruhren (100 v. Chr.); Katalog von 2500
Sternen (164 n. Chr.); Mittelpnnktsgleichung des Monds; Finsternis
berechnung ; Präcession.
Astronom I-Hang (ca. 700 nach Chr.): Himmelskugeln, Astro
labien, Armillarsphären; Bestimmung vieler geographischen
Längen und Breiten; auch eine Gradmessung.
Im 13. Jahrhundert findet die arabische, Ende des 16. Jahr
hunderts die europäische Astronomie (durch die Jesuiten) Eingang,
die seitdem sorgfältig auf der Sternwarte zu Peking ge
pflegt wird.
B. Indier.
Die indische Astronomie (von gleich hohem, wenn nicht höherem Alter,
als die chinesische) lernte Pythagoras auf seinen Reisen und Alexan
der auf seinen Feldzügen kennen. Die heutigen Braminen besitzen
genaue, aus uralter Zeit überlieferte, von ihnen selbst nicht mehr ver
standene astronomische Regeln, noch jetzt, wie vor Jahrtausenden, auf
der hohen Schule von Benares gelehrt. — Sonnen- und Mond
finsternisse nach ihrer Meinung von Drachen veranlaßt, daher wahr
scheinlich auch unsere Bezeichnung „Drachenkopf" und „Drachenschwanz"
für die Knoten der Mondbahn, in denen die Finsternisse eintreten.
6. Chaldäer.
Die Chaldäer nach den einen (Strabo, Diodor u. a.) Abkömm
linge der ältesten babylonischen Geschlechter, nach den anderen (ins
besondere Berosus, babyl. Historiker) arabische Einwanderer. — Auch
die chaldäische Astronomie reicht mit Sicherheit bis ins dritte Jahr
tausend v. Chr. — Der Sage nach ist Belus (Bel; 2400 v. Chr.)
der Stifter des priesterlichcn Bundes der Chaldäer wie der Astronomie.
Außerdem werden genannt: Soroaster der Ältere (2500 v. Chr.),
Beleses (vielleicht identisch mit Nabonassar, 747 v. Chr.) und