184
Kleopatra" jetzt in London) wahrscheinlich als Gnomone dienend. —
Benennung der Wochentage nach den Planeten. — Eigentümliche Be
stimmung des scheinbaren Sonnendurchmessers. — Das von Pythagoras
angenommene Ägyptische System kann als Vorläufer des Koper-
nikanischen betrachtet werden. Namentlich wurde der verschlungene
scheinbare Lauf der unteren Planeten richtig erklärt und die Identität
des Morgen- und Abendsternes nachgewiesen.
E. Perser.
Von der Astronomie der Alt-Perser (Hauptstadt: Persepolis)
ist wenig bekannt; sie bedienten sich in ihrer Jahreseinteilung eines
ziemlich verwickelten Schaltsystems, das schließlich aber doch die Dauer
des Jahres ans 365^ T. brachte. Diese Bestimmung setzt — wenn
sie nicht auf fremder Überlieferung beruht — jedenfalls lang fort
gesetzte und sorgfältige Beobachtungen voraus. — Der Tierkreis wurde
von ihnen, wie von den anderen orientalischen Völkern, auf verschiedene
Weise eingeteilt.
Die Neu-Perser ferst unter Herrschaft der Araber (Bagdad),
dann der Nachkommen des Mongolen Dschingis-Chan, von denen
König Ulug-Beigh der bekannteste) eifrige Förderer der Astronomie.
Ums Jahr 1100 n. Chr. wurde — auf Grund sehr genauer Sonnen
tafeln — eine Kalenderverbesserung eingeführt, welche durch die Voll
kommenheit ihres Schaltsystems selbst die Gregorianische Reform über
trifft. — Ulug-Beigh (1394—1449) berief eine Menge arabischer
Astronomen nach Samarkand und arbeitete mit ihnen gemeinsam an
der Vervollkommnung der astronomischen Tafeln, von denen jedoch nur
die auf die Fixsterne bezüglichen Teile auf uns gekommen sind.
E. Griechen.
1) Voralexandrinische Periode
(von Thales 640 v. Chr. bis zur Gründung des Museums in Alexandria
320 v. Chr. durch Ptoleinäus I. Lagi).
Thales von Milet, Stifter der Jonischen Schule, um 640 v. Chr.
geb., Schüler der ägyptischen Priester und der Chaldäer, aber