Full text: Elemente der Astromechanik: die Störungen der fortschreitenden und rotierenden Bewegung der Himmelskörper, Theorie der Schwere auf der Oberfläche rotierender Sphäroide (Teil 5)

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auch selbständiger Forscher: erkannte die Kugelgestalt der Erde, 
teilte dieselbe mittels der Wende- und Polarkreise in 5 Zonen, 
erfand die Armillarsphäre, hatte richtige Vorstellungen von den 
Lichtgestalten des Monds, den Mond- und Sonnenfinsternissen, 
verstand deren Vorausberechnung auf Grund der babylonischen 
Saros, bestimmte die Schiefe der Ekliptik, lehrte und erweiterte 
den Gebrauch der Astronomie in der Schiffahrt. 
Unter feinen Nachfolgern ragten hervor: 
Anaximander (geb. gegen 610 v. Chr.; verfertigte die ersten 
Landkarten; beobachtete mit einer von ihm in Sparta errich 
teten Sonnenuhr und einem Gnomon die Nachtgleichen, Sonnen 
wenden und die Ekliptikschiefe) und 
Anaxagoras (geb. um 500 v. Chr. in Kleinasien, Lehrer und 
Freund des Perikles, von dem er nur mit Mühe, als er wegen 
seiner „Irrlehren" angeklagt worden war, gerettet wurde; er 
veröffentlichte eine Schrift über die wahre Ursache der Mond 
finsternisse und vertrat die für die damalige Zeit sehr vorgeschrittene 
Ansicht, daß der Mond ein Himmelskörper wie unsere Erde 
und mit Thälern, Bergen und Seen bedeckt sei). 
Pythagoras (540 v. Chr.) und seine Schüler Niketas, Philolaus 
und Aristarch — lehrten die doppelte Bewegung der Erde 
um ihre Achse und um die Sonne, welche (nach dein Berichte 
des Seneka) auch den Mittelpunkt der Planeten- und Kometen 
bewegung bilde; behaupteten die Kugelgestalt der Erde („Anti 
poden") sowie aller anderen Himmelskörper und stellten den 
Satz auf: Alle Fixsterne find Sonnen. Harmonie der Sphären 
(Übereinstimmung der Längenverhältnisse der zur Erzeugung 
der sieben musikalischen Töne erforderlichen Saiten mit den 
Entfernungsverhältnissen der 7 Hauptplaneten). Überall zeigt 
sich der bedeutende Einfluß der ägyptischen, babylonischen und 
indischen Priesterwissenschaft, welche Pythagoras auf seinen 
Reisen kennen gelernt hatte. 
Ale ton aus Athen (gegen 432 v. Chr.) erfand den nach ihm be 
nannten Cyklus (19 jährige Mondperiode, nach welcher Neu-
	        
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