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(1077—1756) und Giac. Filippo Maraldi (geb. 1665
zu Perinaldo bei Nizza, gest. 1729 zu Paris) fortgesetzt. Es
ergaben sich für die Länge eines Grads im Süden: 57 097 t
und eines Grads im Norden: 56960 t, also ein Resultat,
welches mit der behaupteten sphäroidischen Gestalt im direkten
Gegensatze stand.
Um die hierdurch hervorgerufene Streitfrage über die Gestalt der
Erde zu einem endgültigen Austrage zu bringen, wurde eine neue
Gradmessung im hohen Norden und Süden der Erde beschlossen.
Bongn er und la Condamine mit Louis Godin (geb. 1704
zu Paris, gest. zu Cadix 1760), sowie den beiden Spaniern
Don Jorge JuanySantacilia (geb. 1713, gest. 1773)
und Don Antonio de Ulloa (geb. 1716, gest. 1795)
maßen den 3° 7' umfassenden Bogen zwischen Tarqui und
Cothesqni in Peru (daher Peruanische Gradmessung) und
fanden
1<) — 56 734 t.
Den Maupertuis, Clairaut, Pierre Charles Lemon-
nier (geb. 1715, gest. 1799), Reginaud Onthier(1694
bis 1774), Charles Et. L. Camus, zu denen sich dann
noch Anders Celsius (geb. 1701 zu Upsala, gest. das. 1744)
gesellte, fiel die Aufgabe zu, einen Bogen von 1" in Lapp
land, in der Gegend von Tornea, zu bestimmen. Das Re
sultat war:
io — 57 437 t .
Damit war die Abplattung bcr Erbe auch auf empirischem
Wege als erwiesen zu betrachten.
An diese einen Wendepunkt in der Geschichte der Gradmessungen
bezeichnende Peruanisch-Lappländische Messnng reihten sich
nun zahlreiche und in den verschiedensten Weltgegenden ausgeführte
ähnliche Untersuchungen:
die von dem Jesuiten Joseph Liesganig (1719—1799) in
Österreich-Ungarn, nach welcher 1 südlicher Grad = 56 881,
1 nördlicher Grad — 57 086;
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