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ist aber — wenn OH in die Richtung der Diagonale OH fällt —
wegen Gleichheit der Dreiecke 0 H H und 0 0 H:
p-mi — q-iix, oder auch
p • m=q • n.
Also sind die Geschwindigkeiten des Punkts H gleich und — ge
mäß der obigen, an Fig. 5 angeschlossenen Bemerkung — entgegen
gesetzt. Der Punkt H ruht mithin, und es ist jedenfalls OH die
Drehungsachse.
Um nun, zweitens, zu zeigen, daß die Diagonale OH auch die
Größe (die Winkelgeschwindigkeit) der resultierenden Drehung mißt,
untersucht man am einfachsten die Stärke der Bewegung des Punkts Q,
welche — da er der einen Rotationsachse OQ selbst angehört — nur
m der Drehung um OH besteht. Seine Geschwindigkeit ist demnach
— p-x.
Weil aber (wegen Gleichheit der Dreiecke HOQ und ROQ):
p-x = r-z,
so kann man auch sagen, die Geschwindigkeit von Q sei = r • z. In
diesem Produkte bedeutet z die Entfernung des Punkts 0 von der
Geraden OH, welche erwiesenermaßen die Drehungsachse bildet. Es
muß also r die Winkelgeschwindigkeit des Punkts Q
(sowie eines jeden anderen Punkts des Körpers) bezüglich der resul
tierenden Drehungsachse darstellen.
Was endlich den Sinn der Drehung OH betrifft, so sieht man
leicht, daß der Punkt 0 (und also auch jeder andere mit ihm durch
Kohäsion verbundene Punkt) sich um die resultierende Achse OH in
einer der Uhrzeigerbewegung entgegengesetzten Richtung dreht, wenn und
da nach Voraussetzung seine Bewegung um OH von dieser Beschaffen
heit ist. Die Diagonale 0 H zeigt demnach auch den Sinn der resul-
üerenden Drehung an in Übereinstimmung mit den wirklichen Ver
hältnissen.
Die Zusammensetzung beliebig vieler Drehungen, deren
Achsen durch denselben Punkt gehen, wird durch wiederholte Anwendung
des Parallelogramms der Drehungen bewirkt ■— ganz analog der Zu
sammensetzung der Kräfte mit Hilfe des Parallelogramms der Kräfte.