Full text: Elemente der Astromechanik: die Störungen der fortschreitenden und rotierenden Bewegung der Himmelskörper, Theorie der Schwere auf der Oberfläche rotierender Sphäroide (Teil 5)

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ist aber — wenn OH in die Richtung der Diagonale OH fällt — 
wegen Gleichheit der Dreiecke 0 H H und 0 0 H: 
p-mi — q-iix, oder auch 
p • m=q • n. 
Also sind die Geschwindigkeiten des Punkts H gleich und — ge 
mäß der obigen, an Fig. 5 angeschlossenen Bemerkung — entgegen 
gesetzt. Der Punkt H ruht mithin, und es ist jedenfalls OH die 
Drehungsachse. 
Um nun, zweitens, zu zeigen, daß die Diagonale OH auch die 
Größe (die Winkelgeschwindigkeit) der resultierenden Drehung mißt, 
untersucht man am einfachsten die Stärke der Bewegung des Punkts Q, 
welche — da er der einen Rotationsachse OQ selbst angehört — nur 
m der Drehung um OH besteht. Seine Geschwindigkeit ist demnach 
— p-x. 
Weil aber (wegen Gleichheit der Dreiecke HOQ und ROQ): 
p-x = r-z, 
so kann man auch sagen, die Geschwindigkeit von Q sei = r • z. In 
diesem Produkte bedeutet z die Entfernung des Punkts 0 von der 
Geraden OH, welche erwiesenermaßen die Drehungsachse bildet. Es 
muß also r die Winkelgeschwindigkeit des Punkts Q 
(sowie eines jeden anderen Punkts des Körpers) bezüglich der resul 
tierenden Drehungsachse darstellen. 
Was endlich den Sinn der Drehung OH betrifft, so sieht man 
leicht, daß der Punkt 0 (und also auch jeder andere mit ihm durch 
Kohäsion verbundene Punkt) sich um die resultierende Achse OH in 
einer der Uhrzeigerbewegung entgegengesetzten Richtung dreht, wenn und 
da nach Voraussetzung seine Bewegung um OH von dieser Beschaffen 
heit ist. Die Diagonale 0 H zeigt demnach auch den Sinn der resul- 
üerenden Drehung an in Übereinstimmung mit den wirklichen Ver 
hältnissen. 
Die Zusammensetzung beliebig vieler Drehungen, deren 
Achsen durch denselben Punkt gehen, wird durch wiederholte Anwendung 
des Parallelogramms der Drehungen bewirkt ■— ganz analog der Zu 
sammensetzung der Kräfte mit Hilfe des Parallelogramms der Kräfte.
	        
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