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in irgend einem Punkte normal zn der durch diesen Punkt gelegten
Fläche gleichen Drucks. Die Gleichungen (I) bis (IV) dürfen
übrigens als die allgemeinen Bedingungen des Gleichgewichts
einer Flüssigkeit betrachtet werden, da sie offenbar erfüllt sein müssen,
auch wenn außer den wechselseitigen Anziehungen noch beliebige an
dere beschleunigende Kräfte oder Oberflächendrucke (mittels Stempel
n. dergl.) auf die Moleküle der Flüssigkeit einwirken. Nennt man
also im allgemeinen Sinne
Niveauflächen
diejenigen Flächen, gegen welche die Resultante der beschleunigenden
Kräfte senkrecht gerichtet ist, so läßt sich das obige bemerkenswerte
Resultat auch dahin aussprechen, daß
jede Niveaufläche zugleich eine Fläche gleichen Drucks
darstellt.
In der Potentialtheorie werden wir sehen, daß der Ausdruck
Xdx -j- Ydy Zdz jeder Zeit das vollständige Differential einer
Funktion ist, wenn die Teilchen einer ruhenden oder rotierenden
Flüssigkeit nur ihren gegenseitigen Attraktionen unterliegen — also
gerade in dem Falle, welcher uns vorzugsweise beschäftigt. Im all
gemeinen heißt eine solche Funktion Krastfunktion, insbesondere
wird dieselbe Potential genannt, wenn die Kräfte X, V, Z ledig
lich ans den Attraktionen (also nicht auch aus der Centrifngalkraft)
entspringen. Bezeichnet man die Kraftfunktion durch
n,
so verwandelt sich die Gleichung (IV) in:
dO — pd n.
Damit nun — wie es das Gleichgewicht erfordert — d4> ein
vollständiges Differential wird, muß die Dichtigkeit p eine Funktion
von II, also
d<*> = f (ii) d n
sein. Folglich wird:
d<I> — 0, wenn
dll = 0, mithin
II — Coiistans.