Insbesondere hat sich die Pädagogik in allen Ländern eine
grofse Anzahl von Zeitschriften geschaffen, die in erster
Linie der Befriedigung von Bedürfnissen der Lehrer oder
auch der Schüler gewidmet sind.
Wenn wir so überall auf der Erde ein reges und
fröhliches Schaffen wahrnehmen, so könnte eine andere
litterarische Erscheinung den Eindruck erwecken, als sei
für die Mathematiker ein Zeitalter der Epigonen ange
brochen. Wie die späteren Alexandriner ihre Lebens
aufgabe in dem Commentiren der Schriften der grofsen
früheren Autoren erblickten, so veranlassen heute die ge
lehrten Gesellschaften Gesamtausgaben der Werke ihrer
früheren hervorragenden Mitglieder. Doch ist jener Ver
gleich mit den Epigonen nur zum kleineren Theile zu
treffend, weil ja der Grund der Veranstaltung der Ausgabe
von gesammelten Werken grofser Forscher anderswo liegt.
Die mathematischen Schriften der Meister der Mathematik
sind meistens so zerstreut erschienen, dafs es dem Nach
lebenden, besonders falls er nicht an dem Orte einer der
grofsen wissenschaftlichen Bibliotheken wohnt, fast un
möglich wird, von den klassischen Werken seiner Wissen
schaft Einsicht zu nehmen. Die gesammelten Werke da
gegen sind an sich schon für das Studium bequemer und
handlicher,-ferner aber für eine kleinere Bibliothek leichter
zu beschaffen als die langen und kostspieligen Serien von
Bänden der Gesellschaftsschriften oder der vielen wissen
schaftlichen Journale. Die Bibliothek eines Gymnasiums
oder eines Realgymnasiums kann sehr wohl allmählich die
Werke von Gaufs, Jacobi, Dirichlet, Steiner, Rie-
mann, Borchardt, Kronecker, Weierstrafs, Hesse,
Plücker, Grafsmann anschaffen — um blofs deutsche